Ein rotes Sale-Schild, 70 % Rabatt, „Nur heute!“ – und schon greift man zu. Wer kennt ihn nicht, den kleinen Adrenalinkick beim Kauf eines vermeintlichen Superangebots? Doch was, wenn aus gelegentlichem Sparen ein zwanghafter Kaufdrang wird? Wenn das Portemonnaie leerer, das Zuhause voller – aber die Zufriedenheit immer kürzer wird?
Für viele beginnt es harmlos: Ein günstiges Kleid hier, ein Sonderposten dort. Doch für manche wird der Rausch des Schnäppchens zur Gewohnheit – und schließlich zur Sucht. Der Reiz, ein „gutes Geschäft“ gemacht zu haben, setzt im Gehirn Glückshormone frei – ähnlich wie bei anderen Suchtformen. Das Problem: Die Euphorie hält nicht lange an, der Drang, Neues zu kaufen, bleibt.
Besonders gefährlich wird es, wenn sich Emotionen wie Stress, Langeweile oder Frust mit Konsum kompensieren. Sonderangebote und Rabattaktionen wirken dann wie Trigger – sie vermitteln das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn man nicht sofort zugreift. Die Folge: immer neue Käufe, die weder gebraucht noch genutzt werden.
Was hilft? Bewusstes Konsumverhalten. Vor dem Kauf fragen: Brauche ich das wirklich? Listen schreiben, spontane Käufe meiden, finanzielle Grenzen setzen – und auch mal loslassen lernen. Denn echtes Sparen bedeutet nicht, billig zu kaufen, sondern klug zu verzichten.
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