In Frankreich gibt es nur wenige öffentliche Internate, die bereits Grundschulkinder aufnehmen – darunter das Internat Ernest Couteaux in Lille. Hier leben Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren von Montag bis Freitag getrennt von ihren Eltern. Diese ungewöhnliche Lebensform ist für viele Familien eine wichtige Unterstützung in schwierigen Situationen.

Das Internat Ernest Couteaux gehört zu acht staatlichen Einrichtungen in Frankreich, die speziell darauf ausgerichtet sind, jüngere Kinder unterzubringen. Die meisten dieser Kinder kommen aus Familien, die mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen haben: Alleinerziehende Mütter oder Eltern, die durch finanzielle Notlagen und soziale Belastungen überfordert sind, suchen oft Hilfe und Halt in einer solchen Einrichtung.

Für die Kinder bedeutet das Internatsleben einen geregelten Alltag mit Betreuung, Schulunterricht und sozialen Aktivitäten. Gleichzeitig ermöglicht die Struktur des Internats den Eltern, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden, eine Entlastung. So kann die Erziehung der Kinder in einem sicheren Umfeld gewährleistet werden, während die Eltern Zeit gewinnen, ihre Situation zu stabilisieren.

Das Leben ohne die ständige Nähe der Eltern ist für viele Kinder natürlich eine große Umstellung und oft mit emotionalen Herausforderungen verbunden. Dennoch zeigt sich, dass die meisten Kinder durch die intensive Betreuung und das Gemeinschaftsleben im Internat eine positive Entwicklung durchlaufen.

Das Internat Ernest Couteaux in Lille ist damit ein wichtiges Beispiel dafür, wie der Staat Familien in Not gezielt unterstützen kann – und das bereits in einem Alter, in dem Kinder besonders viel Fürsorge und Sicherheit benötigen.

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