Die steigenden Mietpreise in vielen deutschen Städten zwingen immer mehr Menschen dazu, ihre Wohnsituation neu zu überdenken – selbst jene, die eigentlich lieber alleine wohnen würden. So auch Anna M., 30 Jahre alt, die derzeit händeringend nach einer Mitbewohnerin oder einem Mitbewohner sucht.

„Ich habe lange allein gewohnt“, erzählt sie. „Aber für eine Wohnung mit 1.000 Euro Kaltmiete reicht mein Budget einfach nicht mehr.“ Die Situation sei in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden. Während ihr Gehalt nur moderat gestiegen sei, hätten sich die Mieten in ihrer Stadt deutlich nach oben entwickelt.

Anna ist keine Studentin, sondern voll berufstätig. Trotzdem sieht sie sich gezwungen, eine WG zu gründen – eine Lebensform, die früher vor allem mit jungen Menschen in Ausbildung oder Studium verbunden war. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit 30 noch mal Mitbewohner suche“, sagt sie lachend, „aber die Realität sieht eben anders aus.“

Immobilienexperten bestätigen, dass Annas Fall längst kein Einzelfall mehr ist. Laut dem aktuellen Mietspiegel liegen die Kaltmieten in [Stadt] im Schnitt um 20 Prozent höher als noch vor fünf Jahren. Für eine Zwei- oder Dreizimmerwohnung werden schnell vierstellige Beträge fällig.

„Es gibt einen klaren Trend zu neuen WG-Formen“, sagt der Stadtsoziologe Dr. Markus Weber. „Immer mehr Berufstätige teilen sich Wohnungen, um Kosten zu sparen und in zentralen Lagen bleiben zu können.“

Für Anna ist klar: „Mir ist wichtig, dass wir uns verstehen und jeder seinen Freiraum hat.“ Sie hofft, bald jemanden zu finden, der die 1.000 Euro Kaltmiete mit ihr teilt – und dem ein gemeinsames Wohnen ebenso willkommen ist wie ihr.

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