Ein monatliches Einkommen von 7’900 Franken brutto klingt auf den ersten Blick nach einem soliden, ja sogar komfortablen Gehalt. In der Schweiz verdient ein Bademeister damit mehr als viele andere Berufe im Dienstleistungssektor. Doch das Bild trügt: Nach Abzügen und Fixkosten bleibt von diesem Lohn kaum mehr als ein kleiner Rest.

Hoher Lohn, hohe Ausgaben

Die Schweiz gilt als eines der teuersten Länder der Welt. Mieten, Krankenkassenprämien, Lebensmittel und Abgaben verschlingen den Großteil jedes Gehalts. Der Bademeister rechnet vor:

  • Miete für eine 3-Zimmer-Wohnung in der Stadt: rund 2’800 Franken

  • Krankenkassenprämien (Grundversicherung + Zusatz): etwa 550 Franken

  • Steuern: ca. 1’600 Franken monatlich (je nach Kanton und Situation)

  • Lebensmittel & Grundbedarf: 1’200 Franken

  • Versicherungen, ÖV, Auto, Telefon, Internet: rund 1’000 Franken

  • Altersvorsorge, Sozialabgaben: ca. 600 Franken

  • Sonstiges (Freizeit, Kleidung, Unvorhergesehenes): 1’050 Franken

Am Ende bleibt ihm – nach sorgfältiger Kalkulation – nur rund 100 Franken übrig.

Ein Leben ohne Spielraum

Von außen betrachtet verdient er „gut“. Doch die Realität zeigt: Der Lebensstandard in der Schweiz frisst Einkommen nahezu auf. Unerwartete Ausgaben – eine Autoreparatur, Zahnarztkosten oder ein Urlaub – sind praktisch unmöglich ohne Rücklagen oder Schulden.

Gesellschaftliche Erwartungen und Realität

„Viele denken, ich lebe im Luxus, wenn sie meine Lohnabrechnung hören“, sagt der Bademeister. „Aber das Geld ist schon weg, bevor es auf dem Konto ankommt.“
Diese Diskrepanz zwischen hohem Lohnniveau und extrem hohen Lebenskosten ist ein typisches Schweizer Phänomen. Sie wirft Fragen auf: Was bedeutet „guter Verdienst“ wirklich? Und wie viel bleibt einem Menschen tatsächlich zur freien Verfügung?

Zwischen Sicherheit und Verzicht

Der Bademeister liebt seinen Beruf, weiß um seine Verantwortung und arbeitet gern am Beckenrand. Doch er sieht auch die Schattenseiten: „Am Ende des Monats habe ich kaum Freiraum. Das ist frustrierend – und viele Kollegen geht es genauso.“

Sein Fall zeigt: Ein hohes Gehalt in der Schweiz bedeutet nicht automatisch Wohlstand. Entscheidend ist, was nach allen Ausgaben übrig bleibt – und das ist oft ernüchternd wenig.

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