Während die meisten noch schlafen, beginnt für viele Bäckerinnen und Bäcker bereits der Arbeitstag. Auch Jonas (23) kennt dieses Leben nur zu gut: Seit zwei Jahren arbeitet er in einer mittelgroßen Bäckerei – im Schichtbetrieb, der sein Leben in einen besonderen Rhythmus zwingt.
Arbeiten, wenn andere schlafen
Der Tag beginnt für Jonas manchmal schon um zwei Uhr morgens. In der Nachtschicht bereitet er Teige vor, überwacht die Öfen und sorgt dafür, dass die ersten Brötchen pünktlich zum Ladenöffnen fertig sind. „Man gewöhnt sich an den umgekehrten Tagesrhythmus, aber leicht ist es nicht“, erzählt er.
In der Frühschicht steht er hinter der Theke, verkauft Backwaren, berät Kunden und kümmert sich um das Auffüllen der Regale. In der Spätschicht wiederum wird geputzt, vorbereitet und die Produktion für den nächsten Tag organisiert.
Ein harter Job – mit Leidenschaft
Der Schichtdienst bedeutet ständige Umstellung: mal Schlaf am Nachmittag, mal in der Nacht. Freunde treffen oder Freizeit planen wird zur Herausforderung. Doch Jonas bleibt dabei: „Es ist anstrengend, aber ich sehe jeden Tag das Ergebnis meiner Arbeit. Wenn Kunden morgens glücklich ihr frisches Brot holen, weiß ich, wofür ich das mache.“
Tradition trifft auf Realität
Die Bäckereibranche gilt seit Jahren als belastet durch Fachkräftemangel. Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für diesen Beruf – nicht zuletzt wegen der harten Arbeitszeiten. Jonas ist einer der wenigen, die bewusst den Weg in die Bäckerei gewählt haben. „Ich wollte etwas Handwerkliches machen, etwas Echtes. Hier sehe ich am Ende des Tages, was ich geschaffen habe.“
Wertschätzung statt Routine
Für viele Kunden ist das warme Brötchen selbstverständlich. Doch dahinter steckt harte Arbeit, die selten gesehen wird. Jonas wünscht sich mehr Anerkennung: „Viele denken gar nicht darüber nach, dass jemand schon seit Stunden arbeitet, bevor sie den Laden betreten.“
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