Nach Jahren voller Höhen und Tiefen haben sich zwei Schwestern – 55 und 60 Jahre alt – neu orientiert. Beide sind geschieden, beide standen vor der gleichen Herausforderung: hohe Mieten und steigende Lebenshaltungskosten. Statt getrennt in kleinen Wohnungen zu leben, trafen sie eine mutige Entscheidung – sie zogen zusammen.
Praktisch und emotional zugleich
Die Beweggründe waren zunächst rein pragmatisch. Alleinlebende Frauen in diesem Alter haben es oft schwer, eine bezahlbare Wohnung in guter Lage zu finden. Mit einer gemeinsamen Wohnung halbieren sich die Fixkosten: Miete, Strom, Nebenkosten. Gleichzeitig können sie ihr Budget besser planen und haben mehr finanziellen Spielraum.
Doch es geht nicht nur ums Geld. „Nach der Scheidung fühlte ich mich plötzlich sehr allein“, erzählt die jüngere Schwester. „Mit meiner Schwester zusammenzuleben, gibt mir das Gefühl von Familie zurück.“
Chancen und Herausforderungen
Das gemeinsame Leben bringt viele Vorteile mit sich:
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Finanzielle Entlastung: Eine gemeinsame Wohnung spart mehrere Hundert Euro pro Monat.
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Soziale Nähe: Statt in Einsamkeit zu versinken, profitieren beide von Gesellschaft und gegenseitiger Unterstützung.
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Alltagsunterstützung: Ob Einkaufen, Kochen oder Arztbesuche – vieles lässt sich leichter gemeinsam organisieren.
Natürlich gibt es auch Herausforderungen. Unterschiedliche Tagesrhythmen, kleine Eigenheiten oder die Frage nach Privatsphäre müssen geklärt werden. Die Schwestern haben daher klare Regeln aufgestellt: eigene Zimmer, feste Absprachen im Haushalt und das Recht auf Rückzug.
Ein Modell für die Zukunft?
Was für die beiden Schwestern eine persönliche Lösung ist, könnte in Zeiten steigender Mieten und wachsender Einsamkeit im Alter zu einem gesellschaftlichen Modell werden. Wohngemeinschaften unter älteren Menschen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie kombinieren finanzielle Vernunft mit sozialem Halt – und bieten eine Alternative zu Vereinsamung oder hohen Pflegekosten.
Fazit
Die Geschichte der beiden Schwestern zeigt: Auch mit Mitte 50 oder 60 ist es möglich, neue Wege zu gehen. Gemeinsames Wohnen spart nicht nur Geld, sondern schafft auch Nähe, Sicherheit und Lebensqualität. Ihr Schritt ist ein Beispiel dafür, wie man Herausforderungen in Chancen verwandeln kann – und vielleicht ein Vorbild für viele andere.
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