Mit 67 Jahren sollte sie eigentlich Zeit für sich haben. Zeit, um morgens länger zu schlafen, die Enkel zu sehen oder endlich die Reisen zu machen, von denen sie früher geträumt hat. Doch statt Ruhestand steht sie Tag für Tag in einem kleinen Pommes-Imbiss, umgeben von heißem Fettgeruch, klebrigen Theken und langen Schichten.

„Ich habe keine Wahl“, sagt sie nüchtern. Ihre Rente reicht nicht. Die steigenden Preise für Lebensmittel, Strom und Miete lassen ihr keine andere Möglichkeit, als weiterzuarbeiten. Während andere in ihrem Alter den Feierabend des Lebens genießen, jongliert sie mit Tabletts, nimmt Bestellungen auf und putzt bis spät in die Nacht.

Manchmal lächelt sie, wenn ein Stammkunde ein paar freundliche Worte wechselt. Doch hinter diesem Lächeln steckt Erschöpfung. Ihre Beine schmerzen vom langen Stehen, die Hitze der Fritteuse macht ihr zu schaffen, und doch hält sie durch – Tag für Tag.

Ihr Schicksal ist kein Einzelfall. Immer mehr ältere Menschen arbeiten in Jobs, die körperlich anstrengend sind, weil ihre Rente nicht zum Leben reicht. Für sie bedeutet das: keine Wahl, sondern ein Zwang. Ein Ruhestand in Würde bleibt ein unerreichbarer Traum.

„Ich tue, was ich muss“, sagt sie. „Aber glücklich macht es mich nicht.“

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