Als alleinerziehende Mutter stand Anna 32, lange vor einer Entscheidung, die ihr das Herz zerriss: Bleiben in der Stadt, wo die Mieten hoch, das Leben teuer und die Tage von Stress bestimmt waren – oder einen Neuanfang wagen, weit weg von der gewohnten Umgebung. Für ihren fünfjährigen Sohn Paul entschied sie sich für den zweiten Weg: raus aus der Stadt, hinein ins Landleben.

„Es ging nicht mehr. Ich habe mehr als die Hälfte meines Einkommens für die Wohnung ausgegeben. Dazu kamen Kita-Gebühren, Lebensmittelpreise, ständig neue Rechnungen. Ich habe oft nachts wachgelegen und mich gefragt: Wie soll ich das schaffen?“, erzählt Anna.

Die Lösung fand sie schließlich im Umland: eine kleine Wohnung in einem Dorf, wo die Miete nur halb so hoch ist wie in der Stadt. Dort gibt es viel Natur, einen Kindergartenplatz für Paul – und Nachbarn, die sich gegenseitig unterstützen. „Es ist einfacher geworden. Ich habe weniger Sorgen, ob das Geld reicht. Und Paul hat Platz zum Spielen, er rennt über Wiesen statt durch enge Straßen.“

Doch der Umzug war auch ein harter Schnitt: Freunde und Familie blieben zurück, spontane Besuche oder kurze Wege gibt es nicht mehr. „Manchmal fühle ich mich einsam“, gesteht Anna. „Aber wenn ich meinen Sohn lachen sehe, weiß ich, dass es richtig war.“

Für viele Alleinerziehende ist Annas Geschichte kein Einzelfall. Steigende Lebenshaltungskosten zwingen Familien dazu, aus Städten wegzuziehen. Auf dem Land locken niedrigere Mieten und ein ruhigeres Umfeld, auch wenn die Infrastruktur oft schwächer ist.

Anna sieht dennoch nach vorne. „Ich wollte meinem Kind eine sichere Kindheit geben. In der Stadt war das nicht mehr möglich. Hier auf dem Land haben wir vielleicht weniger, aber wir haben das Wichtigste: Ruhe, Luft zum Atmen – und Hoffnung.“

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