Mit 68 Jahren hätte sich Frau H. ihr Leben eigentlich ruhiger vorgestellt. Nach einem langen Berufsleben mit über 40 Beitragsjahren in die Rentenkasse möchte sie den Ruhestand genießen. Doch die Realität sieht anders aus: Ihre Rente reicht nicht aus, um alle Kosten zu decken. Deshalb arbeitet sie in einem Nebenjob – und muss von diesem Einkommen zusätzlich Beiträge an die Krankenkasse abführen.

„Ich bin empört. Jahrzehntelang habe ich eingezahlt. Jetzt bekomme ich endlich meine Rente – und trotzdem langt die Krankenkasse noch einmal kräftig zu“, sagt sie. „Es fühlt sich so an, als würde ich doppelt bestraft.“

Der Ärger ist nachvollziehbar: Rentnerinnen und Rentner in Deutschland müssen grundsätzlich Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung zahlen. Wer einen Nebenjob annimmt, muss auch von diesem Einkommen Abgaben leisten – selbst wenn er oder sie schon viele Jahre zuvor Beiträge gezahlt hat.

Frau H. empfindet das als ungerecht. „Von meiner kleinen Rente geht jeden Monat schon ein Teil direkt an die Krankenkasse. Und wenn ich ein paar Hundert Euro dazuverdiene, wird auch davon noch etwas abgezogen. Am Ende lohnt sich der Nebenjob kaum.“

Die 68-Jährige fühlt sich von der Politik im Stich gelassen. „Überall heißt es, dass Menschen im Alter abgesichert sein sollen. Aber wer ehrlich gearbeitet hat und jetzt weiter schuftet, wird doppelt belastet. Das ist doch kein würdiges Leben im Alter.“

Sie fordert Reformen: „Wer sein Leben lang Beiträge gezahlt hat, sollte im Alter entlastet werden – und nicht das Gefühl haben, abkassiert zu werden.“

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