Helga ist 80 Jahre alt, lebt seit zwei Jahren in einem Altersheim am Stadtrand – und spricht offen über etwas, worüber viele schweigen: die Kosten.
„Viele denken, das zahlt einfach der Staat oder die Pflegeversicherung“, sagt sie mit einem milden Lächeln. „Aber das stimmt so nicht. Es ist sehr teuer, alt zu werden.“
Helga wohnt in einem Einzelzimmer mit Balkon und Blick in den Garten. Es ist gemütlich eingerichtet – Fotos ihrer Kinder, ein kleiner Fernseher, ein paar Pflanzen. „Ich fühle mich hier wohl“, sagt sie. „Aber billig ist das nicht.“
Rund 2.800 Euro zahlt sie im Monat für Unterkunft, Pflege, Essen und Betreuung. „Dazu kommen noch Medikamente, Friseur und Kleidung – am Ende sind es fast 3.000 Euro im Monat.“
Ihre Rente reicht dafür nicht aus. „Ich bekomme etwa 1.600 Euro“, erzählt sie. „Den Rest zahlt meine Tochter zu. Das ist mir unangenehm, aber sie sagt, ich soll mir keine Sorgen machen.“
Helga weiß, dass viele ältere Menschen solche Unterstützung nicht haben. „Manche hier müssen ihr ganzes Erspartes aufbrauchen oder bekommen Hilfe vom Sozialamt. Viele schämen sich dafür – aber es ist keine Schande, wenn man Hilfe braucht.“
Trotz der hohen Kosten schätzt Helga das Leben im Heim. „Ich bin nicht mehr allein. Es ist immer jemand da, und wir machen viel zusammen – singen, basteln, spazieren gehen. Das ist mehr wert als Geld.“
Doch sie bleibt realistisch: „Altwerden kostet – aber Einsamkeit kostet die Seele. Und die will ich mir nicht mehr leisten.“
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