ich mal in so eine Situation komme“, sagt er und schaut auf seine Hände. „Früher habe ich Überstunden gemacht, heute rechne ich jeden Euro.“
Nach mehreren erfolglosen Bewerbungen musste Thomas das tun, was ihm lange schwerfiel: Bürgergeld beantragen. „Ich habe mich geschämt“, erzählt er ehrlich. „Man denkt immer, man ist selbst schuld. Aber ab einem gewissen Alter wollen dich viele Firmen einfach nicht mehr.“
Früher war Thomas in einem mittelständischen Betrieb angestellt, 25 Jahre lang. Dann kam die Insolvenz. „Erst dachte ich: Ich finde schnell wieder was. Aber mit 50 plus sieht der Arbeitsmarkt anders aus.“
Er bewarb sich auf Dutzende Stellen, oft ohne Antwort. „Manchmal kam nicht mal eine Absage. Irgendwann fängt man an, an sich zu zweifeln.“
Das Bürgergeld reicht gerade so für das Nötigste – Miete, Essen, Strom. „Ich lebe bescheiden“, sagt Thomas. „Aber das Gefühl, von der Hand in den Mund zu leben, ist hart. Ich will arbeiten, ich will gebraucht werden.“
Trotz allem gibt er nicht auf. Er besucht regelmäßig Bewerberseminare, lässt sich schulen und hofft auf eine Chance. „Ich bin kein Faulpelz“, betont er. „Ich will nur wieder auf eigenen Beinen stehen. Aber manchmal fühlt es sich an, als würde die Gesellschaft Leute wie mich einfach aufgeben.“
Dann lächelt er kurz. „Ich gebe mich aber nicht auf. Irgendwann klappt’s. Das muss ich glauben – sonst wird’s wirklich dunkel.“
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