In Deutschland zeigt sich ein bemerkenswerter Trend: Immer mehr junge Menschen verzichten auf Bargeld und zahlen fast ausschließlich digital – mit Karte, Smartphone oder Smartwatch. Experten sprechen von einer tiefgreifenden Veränderung im Zahlungsverhalten, die nicht nur Gewohnheiten, sondern auch den Umgang mit Geld selbst verändert.
Eine aktuelle Umfrage unter 18- bis 30-Jährigen zeigt, dass rund 70 Prozent der Befragten selten oder nie Bargeld bei sich tragen. „Ich habe meistens nur noch meine Karte dabei. Bargeld ist irgendwie altmodisch“, erklärt die 24-jährige Studentin Lena. Auch ihr Alltag zeigt den Wandel: Ob beim Kaffee, in der Mensa oder im Supermarkt – fast überall lässt sich kontaktlos bezahlen.
Psychologen warnen jedoch: Der physische Umgang mit Geld, das Hantieren mit Scheinen und Münzen, hat auch einen erzieherischen Effekt. Wer Bargeld ausgibt, spürt unmittelbar, wie viel er ausgibt – beim Zahlen mit Karte oder Smartphone bleibt dieser unmittelbare Bezug oft aus. „Digitale Zahlungen sind bequem, aber sie fördern das Risiko, Ausgaben weniger bewusst wahrzunehmen“, erklärt Finanzexperte Dr. Markus Lechner.
Banken und Einzelhandel unterstützen den Trend: Immer mehr Geschäfte akzeptieren nur noch kontaktlose Zahlungen, während Geldautomaten seltener genutzt werden. Gleichzeitig sinkt die Akzeptanz von Bargeld bei jungen Menschen, die zunehmend den Wert digitaler Zahlungsmittel wie Apps oder Kreditkarten sehen.
Der Verlust der Bargeldgewohnheit könnte langfristig Auswirkungen auf Finanzbildung und Sparverhalten haben. Wer nie Scheine in der Hand hält, lernt den Wert von Geld weniger unmittelbar kennen. Dennoch zeigt sich, dass Bequemlichkeit und Geschwindigkeit für die Generation Z inzwischen wichtiger sind als traditionelles Zahlungsmittel.
Der Wandel ist eindeutig: Bargeld wird für junge Deutsche zunehmend zum Relikt, während die digitale Bezahlung immer selbstverständlicher wird – mit Chancen, aber auch Risiken für den bewussten Umgang mit Geld.
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