Martin S., 35 Jahre alt, arbeitet Vollzeit als Lagerist in Nordrhein-Westfalen. Trotz seines festen Einkommens steht er regelmäßig vor einem Problem, das eigentlich banal klingt – aber tief in den Alltag vieler Menschen eingreift: Obst und frisches Gemüse sind für ihn inzwischen zu teuer geworden.
„Ein Kilo Äpfel kostet fast vier Euro, Trauben sogar fünf“, sagt Martin. „Wenn ich alles bezahlen will – Miete, Strom, Benzin, Essen – bleibt am Ende kaum etwas übrig.“ Statt frischem Obst greift er oft zu günstigen Fertigprodukten oder Konserven. „Ich weiß, das ist ungesund. Aber was soll ich machen?“
Die steigenden Lebensmittelpreise treffen vor allem Menschen mit niedrigem oder mittlerem Einkommen. Nach aktuellen Verbraucherzahlen sind Obst und Gemüse in den letzten Jahren um bis zu 35 Prozent teurer geworden. Besonders betroffen sind Produkte, die früher als Grundnahrungsmittel galten – Äpfel, Bananen, Paprika oder Tomaten.
Ernährungswissenschaftler warnen: Wer aus Kostengründen auf frische Lebensmittel verzichtet, riskiert langfristig gesundheitliche Folgen. „Gesunde Ernährung darf kein Privileg für Gutverdiener werden“, sagt Ernährungsexpertin Dr. Julia Neumann.
Martin selbst versucht, kreativ zu sparen: Er kauft nur noch im Angebot, geht kurz vor Ladenschluss einkaufen oder besucht Wochenmärkte am Abend. Doch selbst das reicht oft nicht. „Wenn du gesund essen willst, musst du dir das heutzutage leisten können“, sagt er bitter.
Für viele Deutsche ist das längst Realität: Gesundheit kostet – und frisches Obst wird zum Luxusgut auf dem Teller.
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