Hamburg. Ein alltäglicher Streit in einem Wohnviertel eskaliert: Nachbarn haben Anzeige gegen Markus L. erstattet, weil dieser seinen Hund regelmäßig auf Gehwegen und Grünflächen sein Geschäft verrichten lässt – ohne es zu beseitigen.

„Es ist nicht das erste Mal, dass wir etwas sehen, aber irgendwann reicht es“, sagt Susanne K., eine Nachbarin. „Kinder spielen hier, Menschen gehen spazieren – und dann landet so etwas direkt auf dem Bürgersteig.“

Ein Ärgernis für die Nachbarschaft

Die Nachbarn dokumentierten die Vorfälle über Wochen mit Fotos und Notizen, bevor sie rechtliche Schritte einleiteten. „Wir haben mehrfach freundlich gebeten, den Kot zu entfernen – aber es hat sich nichts geändert“, erklärt ein weiterer Anwohner. „Wir fühlen uns gezwungen, die Behörden einzuschalten.“

Laut Hamburger Stadtrecht ist das Nichtbeseitigen von Hundekot eine Ordnungswidrigkeit und kann mit einem Bußgeld von bis zu 150 Euro geahndet werden. In besonders hartnäckigen Fällen sind höhere Strafen möglich.

Hundebesitzer verteidigt sich

Markus L. zeigt sich uneinsichtig. „Ich habe den Hund meist an Orten laufen lassen, die ich für unproblematisch halte“, sagt er. „Es war nie Absicht, jemanden zu belästigen.“ Auf die Frage, warum er den Kot dann nicht entferne, antwortet er: „Manchmal vergesse ich es schlicht.“

Die Nachbarn sehen das anders: „Es geht nicht um Vergessen, es geht um Respekt gegenüber anderen“, sagt Susanne K. „Wer einen Hund hat, trägt Verantwortung – und dazu gehört auch das Aufräumen.“

Streit um Verantwortung in der Stadt

Das Beispiel zeigt ein häufiges Problem in urbanen Gebieten: Konflikte zwischen Hundebesitzern und Anwohnern über Sauberkeit, Rücksichtnahme und rechtliche Grenzen. Experten betonen, dass klare Regeln und konsequente Ahndung notwendig seien, um die Lebensqualität in dicht besiedelten Stadtteilen zu erhalten.

„Es ist ein Thema der sozialen Verantwortung“, sagt Dr. Thomas Meier, Experte für Stadtsoziologie. „Wer öffentliche Flächen nutzt, muss sich an Regeln halten – sonst entstehen schnell Konflikte, die leicht eskalieren können.“

Für die Nachbarschaft bleibt der Vorfall ein Ärgernis, das nun rechtliche Konsequenzen nach sich zieht. „Wir wollen einfach nur sauber wohnen“, sagt Susanne K. „Und dass jeder Verantwortung übernimmt – egal, ob Hundebesitzer oder nicht.“

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