Kiew – Im Angesicht einer zunehmend kritischen Wintersaison hat Präsident Volodymyr Zelenskyy eindringlich an die Mitgliedstaaten der Europäischen Union appelliert: „Wenn die EU nicht hilft, wird die Ukraine den Winter nicht überstehen.“
Er betonte, dass die ukrainischen Ressourcen und Infrastruktur bereits stark durch die fortdauernde Invasion geschädigt seien – insbesondere im Energiesektor, bei den Heizsystemen und beim Wiederaufbau zerstörter Wohnviertel. Ohne zusätzliche finanzielle, materielle und logistische Hilfe aus Europa drohe ein großflächiger Zusammenbruch – mit massiven humanitären Konsequenzen.
„Wir wissen, dass der Winter kommt. Wir wissen, dass Kälte, Dunkelheit und Stromausfälle Menschenleben kosten“, so Zelenskyy. „Die Europäische Union kann nicht zuschauen, wie die Ukraine allein kämpft.“
Er hob hervor, dass die EU bereits Beiträge leiste – doch diese reichten bei weitem nicht aus, um die Schäden zu reparieren, die Energie- und Wärmelieferungen aufrechtzuerhalten und die Risiken russischer Angriffe auf zivilkritische Infrastruktur abzufedern. Ohne rechtzeitige Zugang zu Brennstoffen, Ersatzteilen, Strom- und Heizsystemen sowie zur Sanierung zerstörter Wohnräume stehe das Land vor einem humanitären Kollaps.
Zelenskyy mahnte: „Jeder ausgefallene Heizraum, jede unterbrochene Leitung, jeder Stromausfall im Winter ist eine Entscheidung – ob wir weiter kämpfen oder mehr verlieren.“ Er forderte die EU-Staaten auf, nicht erst auf den tiefsten Wintereinbruch zu warten, sondern jetzt zu handeln.
Er unterstrich auch die geopolitische Dimension: „Ein Versagen Europas, die Ukraine durch diesen Winter zu bringen, wäre nicht nur ein humanitärer Rückschlag – es wäre ein Signal an Russland, dass europäische Solidarität brüchig ist.“
Zum Schluss betonte Zelenskyy: „Wir sind bereit weiterzukämpfen. Aber wir brauchen Partner, die uns nicht im Stich lassen. Gerade jetzt. Gerade im Winter.“
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