In vielen deutschen Haushalten gibt es ihn: den erwachsenen Sohn oder die erwachsene Tochter, die längst mitten im Leben stehen sollte – und trotzdem noch bei Mama wohnt. Früher war das ein Übergang, heute scheint es für manche ein Dauerzustand zu sein. Besonders kurios wird es, wenn es ums Geld geht – oder besser gesagt: wenn es nicht darum gehen soll.

„Ich zahle doch eh schon genug!“ – Die ewige Diskussion um die Nebenkosten

Heizung, Strom, Wasser, Müllgebühren – alles wird teurer. Nur für manche 45-Jährige scheinen diese Begriffe in einer anderen Realität zu existieren. Die Mutter zahlt, die Waschmaschine läuft, das WLAN fließt, und der Kühlschrank füllt sich wie von Zauberhand. Fragt man nach einem Beitrag zu den Nebenkosten, kommt oft die gleiche Antwort:

„Aber Mama, ich helfe doch hier im Haushalt!“

Ein gelegentlich heruntergebrachter Müllsack oder ein reparierter Türgriff werden dann als gleichwertiger Ausgleich für steigende Energiepreise betrachtet.

Psychologisch gesehen: Zwischen Bequemlichkeit und Bindung

Psychologen sehen in solchen Fällen oft ein Muster: die „verlängerte Jugend“. Solange es bequem ist und niemand drängt, warum ausziehen? Die elterliche Wohnung bietet Sicherheit, Gewohnheit – und eine gewisse emotionale Rückendeckung. Doch die Bequemlichkeit hat ihren Preis: echte Selbstständigkeit bleibt auf der Strecke.

Gleichzeitig tun sich viele Mütter schwer, klare Grenzen zu setzen. Schließlich ist es doch ihr Kind – auch wenn das Kind längst graue Haare bekommt.

Gesellschaftlich betrachtet: Ein stilles Phänomen

Laut Statistischem Bundesamt leben in Deutschland mehrere Hunderttausend Erwachsene über 30 noch im Elternhaus. Finanzielle Gründe spielen oft eine Rolle – steigende Mieten, unsichere Jobs, Scheidungen. Aber nicht immer ist Geld der Grund. Manche bleiben einfach, weil sie es können. Und solange Mama nichts sagt, ändert sich nichts.

Fazit: Zwischen Nestwärme und Nebenkosten

Mit 45 bei Mama zu wohnen, ist kein Weltuntergang – aber es wird dann problematisch, wenn die Verantwortung nicht geteilt wird. Wer erwachsen ist, sollte das auch finanziell sein. Denn Elternliebe ist unbezahlbar – Strom und Heizung leider nicht.

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