Sie steht vor dem Regal, hält eine Packung Butter in der Hand und schüttelt den Kopf. 2,89 Euro. „Vor zwei Jahren hab ich dafür 1,19 bezahlt“, sagt Petra M., 56 Jahre alt, aus Dortmund. „Und das ist nur Butter. Wenn man alles zusammenrechnet, ist der Einkauf inzwischen ein kleiner Luxus geworden.“

Der tägliche Schock an der Kasse

Früher war der Einkauf Routine, heute ist er eine Rechenaufgabe. Petra lebt allein, arbeitet Teilzeit im Büro – und merkt jeden Cent. „Ich schreibe wieder Einkaufslisten wie früher, überlege, was ich wirklich brauche. Fleisch gibt’s vielleicht einmal die Woche, Obst nur, wenn’s im Angebot ist.“

Der Kassenbon ist längst zum Symbol geworden: Zahlen, die sie jedes Mal fassungslos machen. „Du gehst mit zwei Tüten raus und hast 40 Euro gelassen – für Grundnahrungsmittel! Das ist doch verrückt.“

Sparen, wo es nur geht

Petra achtet auf Angebote, vergleicht Preise, läuft von einem Discounter zum nächsten. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so leben würde. Ich war nie verschwenderisch, aber jetzt muss ich wirklich jeden Cent dreimal umdrehen.“
Selbst beim Brot greift sie inzwischen zu den reduzierten Artikeln vom Vortag. „Früher hätte ich das peinlich gefunden. Heute bin ich einfach froh, wenn ich sparen kann.“

„Die Politiker haben keine Ahnung, was das bedeutet“

Was Petra besonders wütend macht: das Gefühl, dass die da oben gar nicht wissen, wie sich das anfühlt. „Wenn du im Bundestag sitzt und ein Vielfaches verdienst, merkst du die Preise nicht. Aber für uns normale Leute wird’s jeden Monat enger.“
Sie seufzt. „Ich hab gearbeitet, mein Leben lang. Und trotzdem reicht’s kaum. Das ist doch nicht normal.“

Ein Gefühl von Ohnmacht – und ein Funken Hoffnung

Trotz allem versucht sie, sich den Mut zu bewahren. „Ich koche mehr selbst, friere Reste ein, tausche Tipps mit Nachbarn. Wir helfen uns gegenseitig. Das ist das Gute: Wenn’s allen schwerfällt, hält man zusammen.“

Dann legt sie die Butter doch in den Wagen. „Ich gönn mir das jetzt einfach“, sagt sie und lächelt müde. „Aber wenn das so weitergeht, weiß ich echt nicht, wie lange das noch gut geht.“

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