Deutschland gilt als eines der wohlhabendsten Länder Europas. Doch auch hier gibt es Menschen, die ohne festen Wohnsitz leben müssen. Eine von ihnen ist Frau H., 66 Jahre alt, die seit mehreren Jahren auf den Straßen verschiedener deutscher Städte lebt. Trotz der schwierigen Umstände strahlt sie eine bemerkenswerte Klarheit und Reflexion aus, wenn es darum geht, was sie in Deutschland ändern würde.

Frau H. erzählt von ihrem Alltag auf der Straße: „Man wacht auf, wo man kann. Man muss überlegen, wo man etwas zu essen bekommt, wo man sich wäscht. Es ist ein ständiger Kampf ums Überleben.“ Sie spricht offen über die Einsamkeit und die Unsicherheit, die mit dem Leben ohne festen Wohnsitz einhergehen. Doch neben der bitteren Realität ist da auch eine tiefe Verbundenheit mit anderen Menschen in ähnlicher Lage: „Wir helfen einander, so gut wir können. Manchmal ist das die einzige Familie, die man hat.“

Auf die Frage, was sie in Deutschland ändern würde, antwortet Frau H. mit einer Mischung aus Pragmatismus und Hoffnung:

  1. Mehr Unterstützung für Obdachlose: „Es sollte einfacher sein, Hilfe zu bekommen – nicht erst, wenn man schon alles verloren hat.“ Sie betont, dass viele bürokratische Hürden Menschen in Not zusätzlich belasten.

  2. Bezahlbarer Wohnraum: „Wenn Wohnungen nicht unbezahlbar wären, würden weniger Menschen auf der Straße landen.“ Für sie ist die Wohnungsfrage ein zentrales Problem, das dringend angegangen werden muss.

  3. Gesellschaftliche Aufmerksamkeit und Respekt: „Wir sind Menschen. Wir haben unsere Geschichten, unsere Fehler, unsere Träume. Aber oft behandelt einen die Gesellschaft wie Luft.“ Frau H. wünscht sich mehr Empathie und weniger Stigmatisierung gegenüber obdachlosen Menschen.

  4. Bessere medizinische Versorgung: „Viele ältere Obdachlose bekommen nicht die medizinische Betreuung, die sie brauchen.“ Besonders im Alter sei dies ein großes Problem, da Krankheiten und Verletzungen oft unbehandelt blieben.

Trotz aller Widrigkeiten behält Frau H. ihre Stimme und ihren Willen, gehört zu werden. „Ich will nicht nur überleben, ich will leben. Und ich möchte, dass mein Land ein Ort ist, an dem niemand vergessen wird.“

Ihr Schicksal ist ein Spiegel dessen, was viele in Deutschland zu oft übersehen: Obdachlosigkeit ist nicht nur ein soziales Problem, sondern auch eine Herausforderung für die Werte einer Gesellschaft, die sich human und gerecht nennen möchte. Frau H.s Worte sind eine stille, aber eindringliche Aufforderung an Politik, Gemeinschaft und Einzelne: Hinsehen, zuhören und handeln.

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