In vielen Haushalten, in denen ein Elternteil allein die Verantwortung trägt, wird jeder Euro zweimal gedreht. Miete, Essen, Kleidung, Schulmaterial, Betreuung — das alles lastet auf einer einzigen Schulter. Dabei gäbe es oft finanzielle Hilfen von rund 300 Euro oder mehr, auf die viele Alleinerziehende Anspruch hätten. Doch erstaunlich wenige kennen diese Möglichkeiten.
Welche Hilfen es geben kann
Kinderzuschlag:
Familien, deren eigenes Einkommen knapp reicht, können zusätzlich mehrere hundert Euro monatlich erhalten. Der Zuschlag soll verhindern, dass Eltern trotz Arbeit in finanzielle Not rutschen.
Unterhaltsvorschuss:
Wenn der zweite Elternteil keinen oder unregelmäßig Unterhalt zahlt, springt der Staat ein. Je nach Alter des Kindes gibt es monatliche Beträge, die spürbar entlasten.
Steuerliche Entlastungen:
Alleinerziehende erhalten einen zusätzlichen steuerlichen Freibetrag. Er wirkt wie ein leiser, aber hilfreicher Windstoß, der die monatliche Belastung verringert.
Weitere mögliche Unterstützungen:
Wohngeld, Hilfen für Bildung und Teilhabe, oder Zuschüsse zur Kinderbetreuung können das Budget ebenfalls aufpolstern.
Warum so viele diese Hilfen nicht nutzen
Das System der Familienleistungen wirkt auf viele wie ein dichter Wald: Man hört zwar, dass es Wege gibt, aber erkennt sie kaum.
Häufige Gründe dafür:
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Die Regeln sind kompliziert und verändern sich regelmäßig.
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Viele wissen nicht, dass sie überhaupt Anspruch haben könnten.
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Scham oder Unsicherheit halten manche davon ab, nachzufragen.
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Die Antragstellung erscheint mühsam und zeitfressend.
Warum es sich lohnt, genauer hinzusehen
Für Alleinerziehende kann ein Plus von 300 Euro im Monat den Alltag merklich verändern. Es schafft Raum für stabile Planung, ein wenig Ruhe — und manchmal sogar kleine Lichtblicke, wie ein Schwimmbadbesuch oder neue Schuhe ohne schlechtes Gewissen.
Was helfen kann
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Frühzeitig beraten lassen, z. B. beim Jugendamt, Familienkassen, Bürgerbüros oder unabhängigen Beratungsstellen.
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Ansprüche regelmäßig prüfen, besonders nach Trennung, Jobwechsel oder veränderten Lebensumständen.
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Nicht abschrecken lassen: Viele Stellen unterstützen beim Ausfüllen der Anträge.
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