Laut dem weltberühmten Schriftsteller Boris Akunin ist der derzeitige russische Präsident Putin ein Analogon des Generalsekretärs der UdSSR Breschnew. Er versteht nicht, was wirklich passiert und kontrolliert die Situation nicht.

„Die objektiven Gründe, warum Russland aufgehört hat, ein demokratisches Land zu sein und in die Diktatur gerutscht ist, sind mir klar. Aber dann beginnt das Thema der Persönlichkeit in der Geschichte.

Das ist ein subjektiver Faktor. Und ich denke, dass der subjektive Faktor bei dem Krieg mit der Ukraine und bei dem Wahnsinn, der dort passiert, eine Rolle spielt. Wenn ein großes Land in der ungeteilten Macht einer Person steht und er diese Macht schon sehr lange hat, dann ist er von der Realität getrennt.

Er sitzt zu weit weg, er schaut auf „alle diesen Insekten“ aus der großen Höhe. Er hat sein eigenes Weltbild. Mit Hilfe seiner Umgebung entsteht bei ihm der Eindruck, dass er keine Fehler macht und alles besser weiß als jeder andere“, sagt Boris Akunin.

Gleichzeitig, so der russische Schriftsteller, ist Putin von seinem Umfeld abhängig. Er hat in der Tat keine Informationen.

„So ein Mensch (Putin – Anm. d. Red.) wird zur Geisel seiner Umgebung. Tatsächlich wird er von denen regiert, die ihm Informationen liefern. Besonders wenn solche Person, wie Putin, im 20. Jahrhundert lebt und das Internet nicht einmal benutzt. Er bekommt „auf alte Art“, wie Breschnew oder Tschernenko, Mappen. Diese Mappen werden von Menschen abgefasst. Diese Menschen haben ihre eigenen Interessen. Sie wissen, was ihm gut gefallen wird und was nicht. Dadurch findet sich der Herrscher in einer Scheinwelt wieder“, sagt Akunin.

Der Autor bemerkte auch, dass wir bald den Zusammenbruch Russlands in mehrere Staaten beobachten werden.

„Ich denke, dass wegen der Herrschaft von Putin der weitere Zerfall Russlands fast unvermeidlich ist“, glaubt Akunin.

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