Der Mangel an Lkw-Fahrern stellt die Logistikbranche von Jahr zu Jahr vor größere Probleme und birgt die Gefahr überfüllter Mülltonnen, wenn keine Hilfe kommt.
Peter Kurt: "Es gibt die ersten Fälle, in denen Recycling-Touren mangels Fahrer nicht durchgeführt werden können". Er warnte davor, dass die Zahl solcher Einzelfälle in Zukunft steigen könnte. In der gesamten Logistikbranche, zu der Kurt auch die Abfallwirtschaft zählt, gehen in Deutschland jährlich 30.000 Berufskraftfahrer in den Ruhestand", sagte er.
Zur gleichen Zeit kommen halb so viele neue hinzu. Bereits jetzt fehlen im Land zwischen 60.000 und 80.000 Berufskraftfahrer. Die Politiker müssen dringend Gegenmaßnahmen ergreifen. Kurt hat kürzlich an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) geschrieben und um Unterstützung gebeten.
Der Verbandschef spricht sich dafür aus, die Hürden für ausländische Fachkräfte zu senken. Er hält es für falsch, dass die praktischen Prüfungen für den Lkw-Führerschein und die anschließenden Lehrgänge in deutscher Sprache stattfinden. Die theoretischen Prüfungen können in Englisch und anderen Sprachen abgelegt werden.
"Für Berufsinteressierte von außerhalb der EU ist dies ein Hindernis. Sie verzögert die Suche nach einem Arbeitsplatz oder macht sie sogar unmöglich."
Es wird davon ausgegangen, dass gute Englischkenntnisse ausreichen, um einen Abfalltransporter zu fahren. Insgesamt muss Deutschland mehr tun, um Berufskraftfahrer aus dem Ausland anzuziehen, sagt Kurt. Als problematisch sieht der BDE-Präsident auch die langen Wartezeiten vor der Prüfung an. Um dieses Problem zu lösen, muss der Staat auch in diesem Bereich Bürokratie abbauen. Es sollte möglich sein, die Arbeit ehemaliger Prüfer schnell wieder aufzunehmen. Bislang dauert es sehr lange, bis eine Prüferlizenz wieder erteilt wird.
Die Digitalisierung wird helfen, den Fahrermangel zu beheben.
"Beim Erlernen des Lkw-Führerscheins müssen mehr digitale Komponenten eingesetzt werden." Nach Ansicht von Kurt können dadurch einige persönliche Veranstaltungen aufgegeben und online durchgeführt werden.
Die Niederlande und Österreich sind Deutschland in dieser Hinsicht weit voraus.
Quelle: Die Zeit Online
Das könnte Sie auch interessieren: