Während andere Menschen sich Tag für Tag zur Arbeit schleppen, verfolgt Lisa eine radikale Strategie. Seit Jahren lehnt sie es ab, für den gesetzlichen Mindestlohn zu arbeiten, den sie als zu niedrig empfindet. Doch jedes Mal, wenn die Regierung eine Erhöhung beschließt, nimmt sie für eine gewisse Zeit eine Stelle an – bis sie wieder der Meinung ist, dass ihre Arbeit unterbewertet wird.

„Warum sollte ich meine Lebenszeit für einen Lohn opfern, der mir kaum ein würdiges Leben ermöglicht?“ fragt Lisa. „Wenn mein Gehalt nicht mit der Inflation oder den steigenden Lebenshaltungskosten mithält, dann ist meine Arbeit nicht wirklich wertgeschätzt.“

Von Job zu Job – abhängig von der Politik

Lisa hat über die Jahre viele verschiedene Berufe ausprobiert: Sie war Kassiererin, Küchenhilfe, Reinigungskraft und Lagerarbeiterin. Jedes Mal, wenn der Mindestlohn angehoben wurde, suchte sie sich einen neuen Job, doch sobald sie das Gefühl hatte, dass der Lohn erneut nicht ausreicht, kündigte sie und lebte von Erspartem oder Gelegenheitsarbeiten.

„Ich passe meine Arbeitsweise dem System an“, erklärt sie. „Wenn die Politik die Löhne nicht anständig erhöht, dann verweigere ich mich eben dem Arbeitsmarkt.“

Kritik und Bewunderung

Nicht jeder versteht ihre Haltung. Einige werfen ihr Faulheit vor, andere sehen in ihr eine moderne Rebellin. Wirtschaftsexperten argumentieren, dass der Mindestlohn nicht dazu gedacht sei, Menschen reich zu machen, sondern lediglich eine soziale Absicherung zu gewährleisten. Lisa aber bleibt bei ihrer Meinung: „Wenn ein Job nicht genug zum Leben bietet, dann ist es kein fairer Job.“

Ihr ungewöhnlicher Protest wirft eine tiefere gesellschaftliche Frage auf: Was ist Arbeit wirklich wert? Und wie viel sollte jemand mindestens verdienen, um ein menschenwürdiges Leben führen zu können?

Bis zur nächsten Mindestlohnerhöhung bleibt Lisa jedenfalls zu Hause – und wartet.

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