Im März 2021 führte der Automobilhersteller Audi den Gender-Gap (Unterstrich) in seiner internen und externen Kommunikation ein, um eine geschlechtergerechte Sprache zu fördern. Begriffe wie "Audianer_innen" sollten sowohl männliche als auch weibliche und nicht-binäre Personen einschließen. Bei der Entwicklung eines entsprechenden Sprachleitfadens arbeitete Audi mit der PrOut@Work-Stiftung zusammen, die sich für die Sichtbarkeit von LGBT-Themen am Arbeitsplatz einsetzt.

Allerdings entschied sich Audi im Februar 2025, auf die Verwendung des Gender-Gaps zu verzichten. Diese Entscheidung wurde nach internen Diskussionen und Rückmeldungen von Mitarbeitern getroffen, die Bedenken hinsichtlich der Lesbarkeit und Verständlichkeit der Texte äußerten. Stattdessen plant das Unternehmen, auf geschlechtsneutrale Formulierungen zurückzugreifen, um weiterhin eine inklusive Sprache zu gewährleisten.

Die Debatte über geschlechtergerechte Sprache ist nicht neu. Bereits seit den 1990er Jahren gibt es verschiedene Ansätze, um alle Geschlechter sprachlich zu berücksichtigen. Der Gender-Gap wurde dabei als eine Möglichkeit eingeführt, um neben männlichen und weiblichen auch nicht-binäre Personen einzubeziehen. Dennoch blieb seine Verbreitung begrenzt. Eine Analyse des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache aus dem Jahr 2020 zeigte, dass der Anteil solcher Schreibweisen im Vergleich zur generischen Maskulinform verschwindend gering war.

Audis Entscheidung, den Gender-Gap nicht mehr zu verwenden, spiegelt die anhaltende Diskussion über die effektivste Art und Weise wider, geschlechtergerechte Sprache in der Unternehmenskommunikation umzusetzen. Während einige Organisationen alternative Schreibweisen wie das Gendersternchen oder den Doppelpunkt bevorzugen, setzen andere auf vollständig geschlechtsneutrale Begriffe. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Thematik in der deutschen Unternehmenslandschaft weiterentwickeln wird.

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