In der Familie Blom hat sich ein ungewöhnliches Konzept durchgesetzt: Die Kinder werden nicht nur mit Hausarbeit beschäftigt, sondern auch als echte „Hauswirtschafts-Entrepreneure“ eingesetzt. Was auf den ersten Blick wie eine ganz normale Familienstruktur wirken mag, nimmt bei genauerem Hinsehen eine etwas andere Wendung – und zwar eine, die sich mit einem erstaunlichen Maß an Fanatismus und einem klaren Ziel verfolgt: Geld zu verdienen.
Die Hausarbeit als Einnahmequelle
Die Bloms haben ihre Kinder dazu ermutigt, die alltäglichen Hausarbeiten zu übernehmen – vom Staubsaugen und Wäschewaschen bis hin zum Abwaschen und Fensterputzen. Doch anstatt diese Aufgaben als eine Art Pflicht zu betrachten, haben sie sie zu einer Einnahmequelle umfunktioniert. Denn bei den Bloms gibt es nicht nur Anerkennung für fleißige Helfer, sondern auch finanzielle Anreize. Für jede Aufgabe, die erledigt wird, gibt es eine bestimmte Summe, die die Kinder verdienen können.
Was anfangs als eine einfache Belohnung für die Mitarbeit im Haushalt begann, entwickelte sich schnell zu einer regelrechten Wettbewerbsveranstaltung unter den Geschwistern. Die Kinder begannen, jede noch so kleine Aufgabe zu erledigen, nicht nur aus Pflichtbewusstsein, sondern mit der festen Absicht, so viel Geld wie möglich zu verdienen. Es wird geputzt, gewischt und geräumt, was das Zeug hält – und das mit einer Eifrigkeit, die einen fast an die Geschäftigkeit eines gut geführten Unternehmens denken lässt.
Fanatismus als Antrieb
Was die Blom-Kinder jedoch von anderen Kindern unterscheidet, ist der beinahe fanatische Eifer, mit dem sie an die Hausarbeit herangehen. Die Belohnungen, die sie für ihre Mühen erhalten, sind nicht nur ein angenehmer Nebeneffekt, sondern vielmehr ein primärer Anreiz. Jede Flasche, die aus dem Vorratsschrank geholt, jedes Glas, das gewaschen wird, jeder Stuhl, der nach dem Abendessen an seinen Platz gerückt wird – alles ist eine Möglichkeit, Geld zu verdienen.
Es ist fast so, als ob die Kinder einen eigenen „Markt“ für Hausarbeit erschaffen hätten, in dem sie ihre Arbeit bewerten und die Beute in bares Geld umwandeln. Sie scheinen alles, was sie tun, als eine Art Geschäft zu betrachten, und das bringt sie dazu, Aufgaben schneller, effektiver und vor allem mit einer gewissen Leidenschaft zu erledigen, die so nicht unbedingt bei jedem Kind zu finden ist.
Die Jagd nach der Beute: Flaschen und Dosen
Mit der Zeit haben sich die Blom-Kinder auf eine besonders lukrative „Tätigkeit“ konzentriert: das Sammeln und Abgeben von Flaschen und Dosen. In vielen Ländern gibt es Pfandsysteme, bei denen leere Flaschen und Dosen gegen bares Geld eingetauscht werden können. Diese Möglichkeit haben die Blom-Kinder früh erkannt und nutzen sie geschickt, um ihre Taschen zu füllen.
Sobald der Müllbeutel voll ist oder der Schrank sich mit leeren Getränkebehältern füllt, beginnt die Jagd. Wer zuerst die Flaschen und Dosen aus dem Haus holt und zum Automaten bringt, ist der Sieger – und das nicht nur in finanzieller Hinsicht. Die Kinder genießen die Aufregung, die mit dieser „Beute“ verbunden ist, und der Wettkampf unter ihnen wird von Tag zu Tag intensiver. Es ist fast wie ein Spiel, bei dem der Einsatz echtes Geld ist und jeder Sieg eine kleine, aber bedeutende Errungenschaft darstellt.
Ein Familienmodell im Wandel
Was für die Kinder zunächst wie ein lukratives Hobby begann, entwickelt sich immer mehr zu einem festen Bestandteil ihres Alltags. Die Hausarbeit wird nicht mehr als lästige Pflicht, sondern als Chance auf finanzielle Belohnung wahrgenommen. Die Kinder sind nicht nur im Haushalt aktiv, sondern verfolgen mit voller Hingabe ihre „Geschäftsidee“, bei der jede Flasche und jede Dose zu einer wertvollen Ressource wird.
Doch dieser Eifer wirft auch Fragen auf. Wird die Kinderarbeit hier möglicherweise zu einem Prinzip erhoben, das zu viel Druck auf die Kinder ausübt? Sind die Anreize wirklich im besten Interesse der Kinder, oder entwickeln sie sich zu einem schädlichen Wettlauf, der den eigentlichen Zweck von Hausarbeit – nämlich Verantwortungsbewusstsein und Teamarbeit zu fördern – aus den Augen verliert?
Fazit: Eine andere Perspektive auf die Hausarbeit
Die Familie Blom zeigt, wie kreative Anreize und ein wenig „Fanatismus“ in der Durchführung von Hausarbeit nicht nur die Mitarbeit fördern können, sondern auch dazu führen, dass sich eine ganz neue Perspektive auf die Bedeutung von Aufgaben im Haushalt entwickelt. Was ursprünglich als eine Form der Mitarbeit begann, hat sich in ein aufregendes Spiel verwandelt – ein Spiel, bei dem es darum geht, so viel wie möglich zu verdienen und gleichzeitig das Haushaltsleben aufrechtzuerhalten.
Ob das Modell von Familie Blom auf lange Sicht als gesunde Arbeitsweise für Kinder betrachtet werden kann, bleibt abzuwarten. Doch es zeigt auf jeden Fall, wie unterschiedlich und kreativ der Umgang mit Hausarbeit gestaltet werden kann – und wie ein scheinbar simples Konzept plötzlich zu einer Quelle der Motivation und des Wettbewerbs werden kann.