Mit 40 Jahren lebt Selma K. in Berlin auf der Straße. Doch statt in Armut zu versinken, erzielt sie täglich Einnahmen zwischen 100 und 150 Euro – durch die Großzügigkeit der Passanten. „Manchmal denke ich, bettelsch' halt wieder“, sagt sie mit einem schiefen Lächeln.
Ein Tag im Leben von Selma K.
Selma hat ihre eigene Strategie entwickelt, um auf der Straße zu überleben. Sie wählt belebte Orte in Berlin, spricht Passanten direkt an und nutzt ihre Ausstrahlung, um Spenden zu erhalten. „Ich sage einfach, was ich brauche“, erklärt sie. „Manchmal klappt es, manchmal nicht.“
Ihre Einnahmen variieren je nach Tag und Ort. „An einem guten Tag kann ich bis zu 150 Euro verdienen“, sagt sie. „Das reicht, um mir etwas zu essen zu kaufen und vielleicht eine Unterkunft für die Nacht.“
Die Realität der Obdachlosigkeit
Obdachlosigkeit ist in Deutschland ein ernstes Problem. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Normung (DIN) leben in Deutschland rund 37.000 Menschen ohne festen Wohnsitz.
Für viele Obdachlose ist das Betteln eine der wenigen Möglichkeiten, um zu überleben. Doch nicht jeder ist bereit, zu helfen. „Manchmal werde ich auch ignoriert oder sogar beschimpft“, berichtet Selma. „Aber das gehört dazu.“
Hilfe statt Vorurteile
Experten raten dazu, Obdachlosen mit Respekt und Empathie zu begegnen. „Niemand sitzt freiwillig und gerne auf der Straße“, betont Lars Schäfer, Referent für Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie Deutschland.
Statt Bargeld zu geben, könne man auch konkrete Hilfe anbieten, etwa einen warmen Tee oder Informationen zu Hilfsangeboten. „Wichtig ist, den Menschen wertschätzend zu begegnen“, so Schäfer.
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