Die 33-jährige Anna (Name geändert) geht jeden Morgen früh aus dem Haus, während ihr Freund auf dem Sofa sitzen bleibt. Sie arbeitet Vollzeit in einer Werbeagentur, verdient das Geld, zahlt die Miete – und er? Der 35-Jährige hat seit Monaten keinen Job, bewirbt sich kaum und verbringt die Tage lieber mit Serien, Videospielen oder gelegentlichen Treffen mit Freunden.
Für Anna ist das belastend. „Ich wollte immer einen Partner auf Augenhöhe“, sagt sie. „Aber jetzt fühle ich mich wie seine Mutter.“ Viele Abende streiten die beiden. Er fühlt sich unter Druck gesetzt, sie fühlt sich ausgenutzt.
Dieses ungleiche Beziehungsmodell ist längst kein Einzelfall mehr. Immer häufiger übernehmen Frauen die finanzielle Verantwortung, während Männer ihren Platz finden müssen – oder auch nicht. Manche Paare arrangieren sich, andere zerbrechen daran.
Anna weiß nicht, wie lange sie das noch durchhalten kann. „Ich liebe ihn, aber ich verliere meinen Respekt vor ihm“, sagt sie. „Vielleicht reicht Liebe irgendwann einfach nicht mehr aus.“
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