Mitten in einem kleinen Vorort lebt sie – Monika, 49 Jahre alt, alleinstehend, Katzenliebhaberin. Was sie von anderen Tierfreunden unterscheidet? Sie teilt ihr Zuhause nicht mit einer oder zwei Katzen, sondern mit ganzen fünfzig. Ja, fünfzig.

Für viele unvorstellbar, für Monika ganz normaler Alltag. Ihre kleine Doppelhaushälfte hat sie längst vollständig an ihre vierbeinigen Mitbewohner angepasst. Kratzbäume, Körbchen, Futternäpfe und Katzenklos in jedem Raum – selbst in der Küche steht kaum mehr ein Stuhl. „Es sind nicht einfach Haustiere, es ist meine Familie“, sagt sie ruhig, fast trotzig.

Was für manche nach Tiermessie klingt, ist für Monika ein Akt der Fürsorge. Viele ihrer Katzen hat sie aus dem Tierschutz oder direkt von der Straße aufgenommen – krank, verletzt, ausgesetzt. „Ich konnte sie einfach nicht ihrem Schicksal überlassen.“

Der Tagesablauf ist streng getaktet: Füttern, säubern, Tierarzttermine, Medikamente verabreichen – alles im Alleingang. Monika arbeitet nur noch Teilzeit, der Rest ihres Lebens dreht sich um ihre Tiere. Ihre sozialen Kontakte sind weniger geworden. „Viele verstehen nicht, warum ich das mache. Aber ich erwarte auch kein Verständnis – nur Respekt.“

Die finanziellen Belastungen sind enorm. Futter, Streu, Tierarztkosten – schnell summieren sich die Ausgaben auf mehrere tausend Euro im Monat. Einen Teil davon deckt sie mit Spenden über Social Media, den Rest stemmt sie allein. „Natürlich ist es anstrengend. Aber ich sehe in ihren Augen, dass es das wert ist.“

Doch auch kritische Stimmen gibt es – von Nachbarn, Behörden, sogar aus dem Tierschutz. Die Grenze zwischen Tierliebe und Überforderung ist schmal. Monika weiß das, aber sie ist überzeugt: „Solange es meinen Tieren gut geht und ich alles im Griff habe, ist das meine Entscheidung.“

Zwischen leeren Dosen, Fellbüscheln und lautem Schnurren lebt eine Frau, die ihr Herz weit geöffnet hat – für fünfzig Tiere, die sonst vielleicht niemand gewollt hätte. Ob das bewundernswert oder bedenklich ist? Das bleibt Ansichtssache. Für Monika aber ist klar: „Ohne meine Katzen wäre ich nicht vollständig.“

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