Seit zehn Jahren sind sie ein Paar – aber heiraten? Nein, das wollen sie nicht. Für viele Außenstehende wirkt das ungewöhnlich, fast unvollständig: So lange zusammen, aber keine Ringe am Finger, keine Urkunden, keine große Feier. Doch für sie ist es genau richtig so.

„Wir lieben uns, aber wir wollen keine Verantwortung übernehmen, die uns bindet“, sagen sie offen. Gemeint ist nicht die Verantwortung füreinander – die tragen sie längst im Alltag, wenn sie sich um den anderen kümmern. Es geht ihnen um die gesellschaftlichen und rechtlichen Verpflichtungen, die mit einer Ehe einhergehen: Steuerklassen, Versicherungen, vielleicht Kinder. All das wollen sie bewusst außen vorlassen.

Ihr Leben funktioniert nach eigenen Regeln. Sie teilen Wohnung, Reisen und Alltag, doch gleichzeitig genießen sie die Freiheit, jederzeit eigene Wege zu gehen, ohne das Gefühl einer juristischen Kette. Für manche klingt das nach Egoismus, für andere nach Selbstbestimmung.

Natürlich stoßen sie auf Unverständnis. Eltern, Freunde und Kollegen fragen immer wieder: „Wann heiratet ihr endlich?“ Doch sie bleiben bei ihrer Haltung: „Unsere Beziehung braucht kein Siegel, um echt zu sein.“

Ihre Geschichte wirft eine größere Frage auf: Muss Liebe immer mit Verpflichtungen einhergehen – oder kann sie gerade dann stark sein, wenn man sich bewusst gegen feste Strukturen entscheidet?

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