Die Bundesregierung unter Führung von Friedrich Merz plant eine steuerliche Neuerung, die vor allem Vollzeitbeschäftigten zugutekommen soll: Zuschläge für Überstunden sollen künftig steuerfrei sein. Damit soll Mehrarbeit attraktiver werden und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mehr Netto vom Brutto bleiben.

Konkret bedeutet das: Wer über die reguläre Vollzeitarbeitszeit hinaus Überstunden leistet, soll die Zuschläge dafür steuerfrei erhalten. Nicht das Grundentgelt, sondern ausschließlich die Zuschläge – etwa für Nacht-, Wochenend- oder Feiertagsarbeit – würden von der Steuer befreit.

Besonders profitieren sollen Menschen, die regelmäßig in Vollzeit arbeiten und häufig Mehrarbeit leisten. Teilzeitbeschäftigte hingegen könnten von der Reform weniger haben, da ihre Arbeitszeiten meist unterhalb der Schwelle liegen, ab der Überstundenzuschläge steuerfrei werden.

Beispiele zeigen: Je nach Arbeitszeit und Anzahl der Überstunden können Beschäftigte monatlich spürbar mehr im Portemonnaie haben. Auch wenn der Effekt in vielen Fällen eher moderat ausfallen dürfte, setzt die Regierung damit ein Signal – Mehrarbeit soll sich lohnen.

Allerdings gibt es auch Kritik. Experten warnen, dass Teilzeitkräfte oder Beschäftigte mit mehreren Jobs benachteiligt sein könnten. Zudem wird befürchtet, dass Arbeitgeber künftig stärker auf Überstunden setzen, anstatt reguläre Arbeitszeitverträge anzupassen.

Unterm Strich zeigt der Vorschlag: Die Regierung will die Arbeitsleistung der Menschen honorieren, die mehr leisten als vorgeschrieben. Ob die Reform den gewünschten Effekt bringt, wird sich jedoch erst in der Praxis zeigen.

Das könnte Sie auch interessieren: