In einer Entbindungsklinik in Deutschland hat eine junge Frau ihr Neugeborenes zurückgelassen. Nach Angaben des Klinikpersonals habe die Mutter kurz nach der Geburt geäußert, dass sie sich finanziell außerstande fühle, für das Kind zu sorgen. Wenig später verließ sie die Station und kehrte nicht zurück.

Das Krankenhauspersonal informierte umgehend die zuständigen Behörden. Das Kind sei medizinisch versorgt und befinde sich in einem stabilen Zustand. Das Jugendamt hat die Obhut übernommen und prüft nun, in welcher Pflegefamilie oder Einrichtung das Neugeborene untergebracht werden kann.

Fälle wie dieser sind selten, aber sie werfen ein Schlaglicht auf die Sorgen und Nöte von Eltern, die sich überfordert fühlen. „Es zeigt, wie wichtig niedrigschwellige Hilfsangebote sind – sowohl finanzieller als auch psychosozialer Art“, erklärt eine Sprecherin des Deutschen Kinderschutzbundes.

Für Mütter in Not gibt es in Deutschland verschiedene Anlaufstellen: von Sozialdiensten in Kliniken über Hilfsorganisationen bis hin zu den sogenannten Babyklappen oder anonymen Geburten. Diese Angebote sollen verhindern, dass Kinder in gefährliche Situationen geraten, wenn Eltern keinen Ausweg mehr sehen.

Die Polizei prüft derzeit die Hintergründe des Falls. Gegen die Mutter wird nicht automatisch ermittelt – im Vordergrund stehe zunächst das Wohl des Kindes. Behördenvertreter betonten, dass betroffene Frauen ermutigt werden sollen, Hilfe frühzeitig in Anspruch zu nehmen, statt ihr Kind heimlich zurückzulassen.

Der Fall verdeutlicht, dass finanzielle Unsicherheit und soziale Isolation junge Eltern stark belasten können. Sozialverbände fordern daher eine bessere Unterstützung für Familien, damit kein Kind aufgrund von Existenzängsten aufgegeben werden muss.

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