Ich bin Sandra, 33 Jahre alt, und lebe mit meinem vierjährigen Sohn Luca in einer kleinen Wohnung am Stadtrand. Ich arbeite halbtags im Büro, den Rest der Zeit bin ich Mama – Einkäuferin, Köchin, Organisatorin. Und jeden Monat, wenn ich meine Ausgaben durchschaue, frage ich mich: Wie kann Essen so teuer geworden sein?
Ich führe tatsächlich Buch über meine Ausgaben. Nicht weil ich Spaß daran habe, sondern weil ich muss. Für Lebensmittel gebe ich im Monat inzwischen rund 420 bis 450 Euro aus – nur für uns zwei. Noch vor zwei Jahren waren es etwa 300 Euro.
Das klingt vielleicht nicht nach viel für manche, aber bei einem kleinen Einkommen macht das einen großen Unterschied.
Der Einkauf – früher Routine, heute Kopfrechne
Früher bin ich einfach einkaufen gegangen, habe das gekauft, was wir mögen. Heute überlege ich bei fast jedem Produkt: Brauche ich das wirklich? Gibt es das günstiger?
Ich schaue auf Aktionen, kaufe oft Eigenmarken, manchmal gehe ich abends, wenn frische Ware reduziert wird. Trotzdem ist der Wocheneinkauf selten unter 100 Euro.
Besonders teuer sind Obst, Milchprodukte und Brot. Mein Sohn liebt Erdbeeren – im Sommer geht das noch, aber im Winter? Fast Luxus.
Kochen mit Plan
Ich plane mittlerweile fast jede Mahlzeit. Montag gibt’s Nudeln mit Gemüse, Dienstag Pfannkuchen, Mittwoch Suppe. Fleisch gibt es höchstens einmal pro Woche, Fisch selten. Ich achte auf Reste – aus gekochtem Reis wird am nächsten Tag Reispfanne.
Luca isst im Kindergarten zu Mittag, was etwas entlastet, aber dort zahle ich ebenfalls 90 Euro Essensgeld pro Monat. Das darf man nicht vergessen.
Was mir am meisten Sorgen macht
Ich frage mich oft, wie Familien mit mehreren Kindern das schaffen. Wenn ich an der Kasse stehe, sehe ich die Preise auf dem Display und denke: Das ist doch verrückt.
Ich möchte meinem Sohn gesundes Essen bieten, Obst, Gemüse, frische Sachen – nicht nur Nudeln mit Ketchup. Aber es wird immer schwerer, den Anspruch und das Budget unter einen Hut zu bringen.
Mein Fazit
Ich bin keine Jammerin, wirklich nicht. Ich komme klar, aber ich merke, wie sich die Schere öffnet. Essen ist kein Luxusgut, es ist Grundversorgung – und trotzdem fühlt es sich manchmal so an, als würde gutes Essen zum Privileg.
Am Ende des Monats bleibt oft nicht viel übrig. Aber wenn Luca mich mit seinem Joghurt-Lächeln anschaut und sagt: „Mama, das schmeckt lecker!“, dann weiß ich, wofür ich kämpfe.
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