Für viele Menschen ist das Leben zwischen 30 und 40 Jahren die Zeit, in der man eigenständig wohnen, Karriere machen und eine Familie gründen möchte. Für Lisa (38) und Markus (40) sieht die Realität jedoch anders aus: Sie leben noch immer bei ihren Eltern. „Wir können uns schlicht keine Mietwohnung leisten“, sagen sie beide, während sie in der kleinen Küche ihrer Familienwohnung sitzen.
Die beiden haben feste Jobs, arbeiten Vollzeit, aber die Mieten in ihrer Stadt sind einfach zu hoch. Jede Wohnung, die sie sich anschauen, liegt weit über ihrem Budget. „Wir verdienen genug, um Rechnungen zu zahlen, aber nicht genug, um die Miete einer Zwei-Zimmer-Wohnung zu stemmen“, erklärt Markus. Die Folge: ein Leben zwischen Privatsphäre und ständiger Abhängigkeit von den Eltern.
Für Lisa und Markus ist das nicht nur finanziell belastend, sondern auch emotional. „Es fühlt sich an, als hätten wir nie richtig unser eigenes Leben begonnen“, sagt Lisa. „Wir kochen, putzen, leben nach Regeln, die nicht unsere eigenen sind.“ Gleichzeitig schätzen sie die Unterstützung ihrer Eltern – ohne sie hätten sie wahrscheinlich keinen anderen Platz zum Leben.
Die Situation zeigt ein wachsendes Problem in Deutschland: Selbst Menschen mittleren Alters mit sicherem Einkommen stoßen auf dem Wohnungsmarkt an Grenzen. Hohe Mieten, geringe Verfügbarkeit und steigende Lebenshaltungskosten zwingen immer mehr Erwachsene, bei den Eltern zu bleiben – lange nachdem sie eigentlich hätten ausziehen wollen.
Lisa und Markus hoffen, eines Tages ihre eigene Wohnung zu finden, doch die Realität ist hart. „Wir träumen von einem kleinen Zuhause, das nur uns gehört“, sagt Markus. „Aber bis dahin bleibt uns nur Geduld und das Beste aus unserer Situation zu machen.“
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