Make-up ist für viele Menschen ein alltägliches Ritual. Es dient als Ausdrucksmittel, eine Möglichkeit, das eigene Aussehen zu verändern, zu unterstreichen oder einfach zu verschönern. Doch was passiert, wenn ein Mann zu Lippenstift, Eyeliner und Foundation greift? Leider stößt dies noch immer auf Skepsis – ein Phänomen, das unser Protagonist, nennen wir ihn Max, nicht nachvollziehen kann. Max liebt Make-up und versteht nicht, warum diese Leidenschaft für Männer so kontrovers diskutiert wird.
Max ist in seiner Freizeit kreativ. Er liebt es, sich in verschiedene Looks zu verwandeln, mit Farben zu experimentieren und sein Gesicht als Leinwand zu nutzen. Für ihn ist Make-up eine Kunstform. Es ist kein rein weibliches Accessoire, sondern ein Werkzeug, das es jedem erlaubt, sich auszudrücken und seine Persönlichkeit zum Vorschein zu bringen. „Ich verstehe nicht, warum Make-up immer noch so stark mit Geschlechterrollen verbunden wird“, sagt er. „Warum sollte Make-up nur für Frauen sein? Es sollte für alle da sein, die sich damit wohlfühlen und kreativ ausdrücken wollen.“
Die Wurzeln der Skepsis
Das Unverständnis gegenüber Männern, die Make-up tragen, hat tiefe gesellschaftliche Wurzeln. In vielen Kulturen wird Make-up historisch als etwas betrachtet, das Frauen vorbehalten ist. Männer hingegen sollen „natürlich“ und „männlich“ auftreten. Die Vorstellung, dass Schminken feminin und damit für Männer unpassend sei, ist tief verankert. Diese Geschlechternormen beeinflussen, wie wir Äußerlichkeiten wahrnehmen und bewerten.
Doch diese Denkweise wird zunehmend hinterfragt. Make-up war nicht immer nur Frauen vorbehalten. Schon im alten Ägypten trugen Männer Eyeliner und Rouge. In der europäischen Barockzeit war es unter Adeligen, unabhängig vom Geschlecht, üblich, sich stark zu schminken. Die moderne Ablehnung von Männern, die Make-up tragen, ist also nicht nur unlogisch, sondern auch historisch inkonsistent.
Make-up als Ausdruck von Individualität
Für Max ist Make-up weit mehr als nur Kosmetik – es ist ein Ausdruck von Individualität und Kreativität. „Make-up gibt mir die Möglichkeit, das zu zeigen, was ich innerlich fühle, aber nicht immer durch Worte ausdrücken kann“, erklärt er. „Es ist eine Kunstform, mit der ich meine Stimmung oder meine Persönlichkeit visuell darstellen kann.“ Für ihn ist es ein Mittel, um sich von gesellschaftlichen Erwartungen zu befreien und authentisch zu sein.
Max beschreibt, wie er regelmäßig auf Skepsis stößt. Nicht selten wird er gefragt, warum er sich schminkt, oder ob er sich dadurch weniger „männlich“ fühle. Diese Fragen irritieren ihn. „Es ist seltsam, dass Menschen so verwundert sind“, sagt er. „Make-up hat nichts mit meiner Identität als Mann zu tun. Es ist nur eine weitere Möglichkeit, mich auszudrücken.“
Überholte Geschlechternormen
Was Max am meisten stört, ist der Druck, der durch überholte Geschlechternormen entsteht. Die Erwartung, dass Männer ein bestimmtes Bild von Männlichkeit erfüllen sollen, sei eine Einschränkung der Freiheit. „Es ist frustrierend, dass Menschen immer noch an dieser binären Vorstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit festhalten. Wir leben im 21. Jahrhundert – sollte es da nicht jedem freistehen, zu sein, wer er ist?“
Max wünscht sich eine Welt, in der jeder Mensch unabhängig von seinem Geschlecht das tun kann, was ihn glücklich macht. Und wenn das bedeutet, Make-up zu tragen, dann sollte dies niemand in Frage stellen. Für ihn ist Make-up nicht nur eine Möglichkeit, sein Äußeres zu verändern, sondern ein Symbol für Akzeptanz und Offenheit. Es geht darum, dass jeder Mensch die Freiheit haben sollte, sich zu präsentieren, wie er möchte, ohne dafür verurteilt zu werden.
Ein Wandel in der Gesellschaft?
Die gute Nachricht ist, dass sich die Gesellschaft langsam, aber sicher verändert. Immer mehr Männer, vor allem junge Generationen, trauen sich, Make-up zu tragen und diese Normen zu hinterfragen. Bekannte Persönlichkeiten wie Harry Styles, der Eyeliner und Nagellack trägt, oder Influencer wie James Charles, der Make-up zum Beruf gemacht hat, brechen mit traditionellen Geschlechterrollen und tragen dazu bei, dass Make-up immer mehr als geschlechtsneutral betrachtet wird.
Doch der Wandel ist noch lange nicht abgeschlossen. Viele Männer, die Make-up tragen, werden nach wie vor kritisch beäugt oder sogar verspottet. Es gibt noch immer Vorurteile, und es wird Zeit, diese abzulegen. „Es sollte niemanden interessieren, wer Make-up trägt oder nicht“, sagt Max abschließend. „Es geht doch darum, dass wir uns alle wohlfühlen und frei ausdrücken können.“
Max hofft, dass er mit seinem Beispiel dazu beitragen kann, dass Menschen ihre Skepsis ablegen und offen für neue Perspektiven sind. Denn am Ende des Tages ist Make-up nur das – Make-up. Ob Mann oder Frau, jung oder alt – es sollte für jeden da sein, der Freude daran hat.
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