Anna beschloss vor über einem Jahrzehnt, ihr Leben zu ändern. "Ich war gestresst, unglücklich und fühlte mich von der Schnelllebigkeit unserer Konsumgesellschaft entfremdet", erzählt sie. Nachdem sie ein Buch über Selbstversorgung gelesen hatte, wurde ihr klar, dass sie ihre Abhängigkeit von der Lebensmittelindustrie reduzieren wollte. Sie kaufte ein kleines Haus auf dem Land mit einem großen Garten – der Grundstein für ihr neues Leben.

Ein Garten, der alles bietet

Auf Annas Grundstück wachsen mehr als 50 verschiedene Obst- und Gemüsesorten. Von Karotten, Kartoffeln und Tomaten bis hin zu seltenen Sorten wie Pastinaken und Topinambur – Anna hat für jede Jahreszeit vorgesorgt. Zusätzlich hat sie Obstbäume, Beerensträucher und Kräuterbeete angelegt. Ihre Ernährung basiert auf saisonalen Produkten, was bedeutet, dass sie das isst, was gerade wächst. Überschüsse konserviert sie durch Einwecken, Fermentieren oder Trocknen, um auch im Winter ausreichend Vorräte zu haben.

„Es erfordert viel Planung“, erklärt Anna, während sie ihre frischen Zucchini erntet. „Aber es gibt nichts Befriedigenderes, als die eigene Nahrung zu pflanzen, zu ernten und zuzubereiten.“

Mehr als nur Nahrung

Annas Garten ist nicht nur ihre Quelle für Lebensmittel, sondern auch ein Ort der Ruhe und Erfüllung. Die Arbeit im Freien hilft ihr, sich zu entspannen, und sie hat ein tiefes Verständnis für die Natur entwickelt. „Ich habe gelernt, den Kreislauf der Jahreszeiten zu respektieren und in Harmonie mit der Umwelt zu leben“, sagt sie.

Doch Annas Lebensstil geht über den Anbau von Obst und Gemüse hinaus. Sie hält Hühner für Eier, hat eine kleine Bienenkolonie, um Honig zu gewinnen, und stellt sogar ihre eigenen Haushaltsprodukte her, wie Seife aus Kräutern und Kerzen aus Bienenwachs.

Herausforderungen und Kritik

Natürlich ist dieses Leben nicht ohne Herausforderungen. Anna muss sich mit Schädlingen, Unwettern und harten Wintern auseinandersetzen. Es gibt keine Garantie für reiche Ernten, und der Arbeitsaufwand ist erheblich. Doch sie sieht diese Schwierigkeiten als Teil ihres Weges. „Es macht mich widerstandsfähiger und bewusster“, sagt sie.

Manche Menschen in ihrem Umfeld begegnen Annas Lebensstil mit Skepsis. „Ich werde oft gefragt, warum ich mir das antue, wo doch alles so bequem im Laden verfügbar ist“, erzählt sie. Doch für Anna ist Bequemlichkeit kein Maßstab für Lebensqualität. Sie sieht ihre Selbstversorgung als Beitrag zur Nachhaltigkeit und zur Verringerung ihres ökologischen Fußabdrucks.

Eine Inspiration für andere

Annas Geschichte hat mittlerweile auch andere inspiriert. Sie hält Workshops, in denen sie Menschen zeigt, wie man einen Gemüsegarten anlegt oder Lebensmittel haltbar macht. Ihre Philosophie lautet: „Man muss nicht alles selbst anbauen, aber jeder kleine Schritt zählt.“

Für Anna ist der Verzicht auf den Supermarkt kein Opfer, sondern ein Gewinn. „Ich fühle mich frei, unabhängig und mit der Natur verbunden. Das ist für mich das wahre Leben.“

Ihr Lebensstil zeigt, dass es möglich ist, den modernen Konsumgewohnheiten den Rücken zu kehren und ein erfülltes Leben in Harmonie mit der Natur zu führen – ein Beispiel, das zum Nachdenken und Nachahmen einlädt.

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