Laura Müller ist 22 Jahre alt und hat ihren Abschluss als Kauffrau mit Diplom in der Tasche. Gute Noten, Praktikumserfahrung und jede Menge Motivation – eigentlich beste Voraussetzungen, um ins Berufsleben zu starten. Doch die Realität sieht anders aus: Seit Monaten schreibt sie Bewerbungen, führt Vorstellungsgespräche und bekommt Absage um Absage.

„Ich hatte so große Hoffnungen“, sagt Laura. „Ich dachte, mit einem Diplom werde ich schon etwas finden. Aber viele Firmen wollen Berufserfahrung, die ich nach dem Studium noch nicht haben kann. Oder sie stellen lieber ältere Bewerber ein.“

Um über die Runden zu kommen, arbeitet Laura jetzt in einer Bäckerei. Dort steht sie morgens um vier Uhr auf, bereitet Brötchen vor, bedient Kunden und putzt den Laden. Die Arbeit ist hart, die Bezahlung gering – und doch ist sie froh, wenigstens etwas Geld zu verdienen.

„Ich schäme mich nicht für meinen Job“, betont sie. „Aber es tut weh zu wissen, dass ich für etwas gelernt habe, das ich gerade nicht ausüben kann.“

Laura ist kein Einzelfall. Viele junge Absolventen kämpfen mit der Situation, dass der Arbeitsmarkt ihre Qualifikationen nicht so dringend braucht, wie sie es sich erhofft hatten. Manche gehen Kompromisse ein, nehmen Praktika an, hangeln sich von befristetem Vertrag zu befristetem Vertrag oder weichen in Branchen aus, die nichts mit ihrer Ausbildung zu tun haben.

„Die Unsicherheit macht mürbe“, sagt Laura. „Manchmal frage ich mich, ob ich mir das Studium hätte sparen sollen. Aber ich will meinen Traum nicht aufgeben. Irgendwann wird es klappen.“

Bis dahin heißt es für sie: Brötchen verkaufen statt Bürojob. Hoffnung statt Resignation.

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