Eigentlich hatten sich Anna und Klaus M. ihren Lebensabend anders vorgestellt. Mit 73 Jahren wollten sie die gemeinsame Zeit genießen: Reisen, den Garten pflegen, die Enkel öfter sehen. Doch stattdessen müssen sie Monat für Monat noch die Raten für ihr Eigenheim bezahlen – eine Hypothek, die ihnen schon seit Jahrzehnten auf den Schultern liegt.
Ein Traumhaus, das zur Last wurde
Als das Ehepaar in den 1980er-Jahren ihr Haus baute, war die Freude groß. „Es war unser Traum – ein kleines Eigenheim für die Familie“, erzählt Anna. Doch Arbeitslosigkeit, Krankheit und immer wieder steigende Kosten sorgten dafür, dass die Kredite mehrfach umgeschuldet werden mussten. An ein vollständiges Abbezahlen war nie zu denken.
Heute, über 40 Jahre später, bleibt das Haus ihr Zuhause – aber es bedeutet auch finanzielle Belastung. „Jeden Monat geht ein großer Teil unserer Rente für die Hypothek drauf“, sagt Klaus. Für spontane Wünsche, geschweige denn größere Anschaffungen, bleibt kaum Spielraum.
Die Realität vieler Senioren
Anna und Klaus sind kein Einzelfall. In Deutschland müssen immer mehr ältere Menschen feststellen, dass sie ihren Ruhestand nicht schuldenfrei erreichen. Gründe dafür sind gestiegene Immobilienpreise, längere Laufzeiten von Krediten, unerwartete Lebensereignisse oder schlicht zu geringe Renten.
Zwischen Sicherheit und Belastung
Für das Ehepaar bedeutet das Eigenheim einerseits Geborgenheit – schließlich leben sie hier seit Jahrzehnten. Andererseits sind die monatlichen Raten eine ständige Sorge. „Manchmal frage ich mich, ob wir das Haus je schuldenfrei erleben werden“, sagt Anna.
Ein Thema für die Gesellschaft
Der Fall von Anna und Klaus zeigt, dass Altersarmut viele Gesichter hat. Nicht immer geht es um eine zu niedrige Rente, manchmal ist es die Last von Schulden, die Menschen bis ins hohe Alter begleitet. Experten fordern deshalb mehr Unterstützung und Beratung, damit Senioren nicht unter finanziellen Druck geraten, sondern den Ruhestand wirklich genießen können.
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