Sie haben jahrzehntelang gearbeitet, Steuern gezahlt und das Land mit aufgebaut – doch im Alter müssen viele deutsche Rentner ums bloße Überleben kämpfen. Statt eines sorgenfreien Ruhestands erwartet sie der tägliche Kampf mit steigenden Preisen, hohen Mieten und viel zu geringen Rentenzahlungen.
Altersarmut auf dem Vormarsch
Laut Sozialverbänden ist inzwischen fast jeder fünfte Rentner von Armut bedroht. Besonders betroffen sind Frauen, die oft in Teilzeit gearbeitet oder lange Familienpausen eingelegt haben, sowie Menschen mit niedrigen Löhnen oder gebrochenen Erwerbsbiografien. Die Folge: Mini-Renten, die kaum für die nötigsten Ausgaben reichen.
Wenn Essen, Heizen und Wohnen zum Luxus wird
Viele ältere Menschen müssen genau überlegen, wofür sie ihr Geld ausgeben. „Man steht im Supermarkt und überlegt: Milch oder Butter? Beides ist schon zu teuer“, erzählt eine 74-jährige Rentnerin aus Hessen. Auch Heizkosten und Strom treiben viele Senioren in die Verzweiflung. Nicht wenige schalten die Heizung im Winter nur noch stundenweise an, um die Rechnungen bezahlen zu können.
Abhängigkeit von Sozialhilfe und Tafeln
Der Gang zur Tafel oder zur Sozialberatung ist für tausende Rentner längst Alltag. Wer Anspruch auf Grundsicherung hat, muss diese beantragen – doch viele ältere Menschen schämen sich und verzichten lieber auf Unterstützung, selbst wenn sie Hunger leiden. Die Dunkelziffer der Betroffenen ist daher noch viel höher.
Gesellschaftliche Schieflage
Während die Wirtschaft wächst und Luxusgüter boomen, leben ältere Menschen im reichsten Land Europas von wenigen hundert Euro im Monat. Sozialexperten warnen: „Wenn wir die Altersarmut nicht entschlossen bekämpfen, droht uns eine stille soziale Katastrophe.“
Forderungen nach politischem Handeln
Gewerkschaften und Sozialverbände verlangen eine strukturelle Rentenreform: höhere Mindestrenten, eine bessere Absicherung für Geringverdiener und eine Entlastung bei Wohn- und Energiekosten. Auch die Einführung einer Bürgerversicherung wird immer lauter diskutiert.
„Würde im Alter ist kein Luxus“
Für die Betroffenen bleibt es ein täglicher Überlebenskampf. Dabei wünschen sich die meisten Rentner nichts anderes, als das, was ihnen versprochen wurde: ein ruhiger, würdevoller Lebensabend – ohne die Angst, am Monatsende nicht mehr genug zu essen zu haben.
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