Eigentlich sollte Ute Torres aus Hannover ihren Ruhestand genießen. Mit 67 Jahren hätte sie längst das Recht, sich auszuruhen, Zeit mit ihren Enkelkindern zu verbringen oder ihre Hobbys zu pflegen. Doch stattdessen arbeitet sie an sechs Tagen in der Woche – gleich in zwei Jobs. Denn ihre Rente reicht hinten und vorne nicht zum Leben.

Rente reicht nicht zum Leben

Nach über 40 Jahren Arbeit als Verkäuferin bekommt Ute Torres nur etwas mehr als 950 Euro Rente. Allein Miete, Strom und Krankenkasse verschlingen fast alles. „Wenn ich nicht weiterarbeiten würde, könnte ich mir das Leben gar nicht leisten“, sagt sie.

Zwei Jobs statt Ruhestand

Morgens steht Torres früh auf, um in einer Bäckerei Brötchen zu verkaufen. Abends arbeitet sie zusätzlich als Reinigungskraft in einem Bürogebäude. „Es ist körperlich anstrengend, gerade in meinem Alter. Aber was soll ich machen? Ohne das Geld müsste ich jeden Cent dreimal umdrehen – und trotzdem würde es nicht reichen.“

Ein Schicksal, das viele teilen

Der Fall von Ute Torres ist kein Einzelfall. Immer mehr Senioren in Deutschland arbeiten weiter – nicht, weil sie wollen, sondern weil sie müssen. Nach Zahlen der Arbeitsagentur sind Hunderttausende Menschen über 65 Jahre noch berufstätig, viele in Minijobs und oft in körperlich anstrengenden Berufen.

Gesellschaftliche Schieflage

Dass Menschen wie Ute Torres im Alter schuften müssen, während andere wohlhabend ihren Ruhestand genießen, zeigt die wachsende soziale Ungleichheit. Sozialverbände sprechen von einem „stillen Skandal“. Sie fordern höhere Grundrenten, gerechtere Löhne und eine bessere Anerkennung von Lebensarbeitsleistungen.

„Ich habe keine Wahl“

Ute Torres selbst hat sich mit ihrem Alltag arrangiert – doch zufrieden ist sie nicht. „Ich wünsche mir einfach ein bisschen Ruhe, ohne ständig an Geld denken zu müssen“, sagt sie. „Aber solange es nicht anders geht, mache ich weiter. Ich will nicht als arme alte Frau enden.“

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