Neandertaler gelten seit jeher als Fleischesser – doch neue Forschungen werfen ein anderes Bild auf. Wissenschaftler haben Hinweise darauf gefunden, dass Neandertaler einen überwiegend pflanzlichen Speiseplan hatten und somit in gewisser Weise „Veganer der Steinzeit“ waren.
Analysen fossiler Zähne und Knochenreste zeigen, dass viele Neandertaler Pflanzen, Wurzeln, Nüsse und Samen verzehrt haben. In manchen Regionen Europas machten pflanzliche Nahrungsmittel offenbar den Großteil der Ernährung aus. Fleisch spielte zwar ebenfalls eine Rolle, war aber nicht unbedingt die Hauptnahrungsquelle.
Forscher argumentieren, dass die Vielfalt pflanzlicher Nahrung den Neandertalern half, sich an verschiedene klimatische Bedingungen anzupassen. Ein flexibler Speiseplan sei entscheidend für das Überleben gewesen – insbesondere während harscher Eiszeiten, wenn Fleisch knapp wurde.
Diese Erkenntnisse ändern unser Bild von Neandertalern: Statt ausschließlich als Jäger und Fleischesser gesehen zu werden, erscheinen sie als intelligente Anpassungskünstler, die bereits früh auf die Vorteile pflanzlicher Ernährung setzten.
Allerdings warnen Experten davor, Neandertaler pauschal als „Veganer“ zu bezeichnen. Sie lebten in einer Zeit ohne Supermärkte oder Nahrungsergänzungsmittel und ernährten sich stets nach Verfügbarkeit – pflanzlich, tierisch oder gemischt. Dennoch zeigt die Forschung, dass unsere Vorfahren der Steinzeit deutlich bewusster mit Nahrungsmitteln umgingen, als lange angenommen.
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