Im Wohnzimmer von Sandra K. (38) riecht es nach Shampoo, Haarspray und Kaffee. Auf dem Esstisch liegen Kämme, Haarklammern und eine alte Friseurschere – hier entsteht kein Chaos, sondern Kreativität. Denn Sandra ist nicht nur Mutter von sieben Kindern, sondern auch ihre ganz persönliche Friseurin.
„Wenn ich mit allen zum Friseur gehen würde, wären das locker 150 Euro pro Besuch“, erzählt sie lachend. „Das Geld stecke ich lieber in Essen, Kleidung oder Schulsachen.“ Also schnippelt sie selbst.
Was vor Jahren aus der Not heraus begann, ist heute Routine. „Am Anfang hatte ich natürlich Angst, etwas falsch zu machen“, erinnert sie sich. „Aber YouTube-Tutorials und viel Übung haben geholfen.“ Mittlerweile trauen sich sogar Freunde und Nachbarn auf ihren improvisierten „Küchenthron“.
Die Kinder – zwischen zwei und fünfzehn Jahre alt – nehmen es gelassen. „Mama schneidet besser als der Friseur!“, ruft Tochter Mia stolz, während sie mit frisch gekürztem Pony vor dem Spiegel steht.
Für Sandra ist das Selbermachen nicht nur eine Sparmaßnahme, sondern auch ein Symbol für Zusammenhalt. „Wir haben nicht viel, aber wir helfen uns gegenseitig. Das ist unser Geheimnis.“
Wenn am Wochenende wieder alle sieben Köpfe aufgereiht in der Küche sitzen, läuft Musik, es wird gelacht, und jeder wartet gespannt auf den neuen Look. „Das ist unser kleines Familienritual“, sagt Sandra und lächelt. „Und am Ende sind alle hübsch – und wir haben keinen Cent ausgegeben.“
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