Mit 73 Jahren hatte sich Maria Schmidt ihr Leben im Ruhestand anders vorgestellt. Nach mehr als 40 Arbeitsjahren – zunächst im Einzelhandel, später in der Reinigung – erhält sie heute eine gesetzliche Rente von nur 650 Euro im Monat. Ein Betrag, der kaum ausreicht, um die notwendigsten Ausgaben zu decken.

Ein Leben zwischen Sparzwang und Verzicht

„Nach Abzug der Miete bleiben mir knapp 200 Euro für alles andere“, erzählt sie. Dazu gehören Lebensmittel, Medikamente, Strom, Versicherungen und öffentliche Verkehrsmittel. Ein Restaurantbesuch oder ein neues Kleidungsstück sind praktisch ausgeschlossen. „Ich habe gelernt, sehr genau zu rechnen. Jede Ausgabe muss überlegt sein.“

Statt im Supermarkt einkaufen zu gehen, besucht sie regelmäßig die Tafel. „Es ist mir am Anfang schwer gefallen, weil ich mein Leben lang gearbeitet habe und nie etwas geschenkt wollte. Aber irgendwann blieb mir keine Wahl.“

Ursachen der niedrigen Rente

Marias Rente ist kein Einzelfall. Gründe für niedrige Renten sind oft:

  • Niedriglohnjobs: Viele Jahre im Einzelhandel ohne Tarifbindung.

  • Teilzeitbeschäftigung: Wegen der Betreuung ihrer Kinder arbeitete Maria lange nur halbtags.

  • Unbezahlte Care-Arbeit: Haushalt und Pflege werden immer noch kaum anerkannt.

„Ich habe immer gedacht: Wenn ich arbeite, bekomme ich später eine ordentliche Rente. Dass es so wenig wird, hat mich geschockt.“

Soziale Isolation trotz Lebensfreude

Die finanzielle Lage hat auch emotionale Folgen. Freundinnen treffen sich zum Kaffee – Maria bleibt zu Hause. „Ich sage dann, ich hätte keine Zeit, aber eigentlich fehlt mir das Geld.“
Dennoch versucht sie, ihre Lebensfreude zu bewahren: Spaziergänge im Park, ein gutes Buch aus der Bibliothek, ehrenamtliche Arbeit im Seniorenclub.

Was sich ändern müsste

Maria wünscht sich vor allem Anerkennung und Respekt:
„Wir Rentner haben dieses Land mit aufgebaut. Es kann doch nicht sein, dass wir im Alter arm sind.“

Experten fordern:

  • bessere Anerkennung von Care-Arbeit

  • Anhebung der Grundsicherung

  • stabile Rentenmodelle, die langfristig vor Altersarmut schützen

Fazit

Marias Geschichte steht für viele. Rund jede fünfte Rentnerin in Deutschland ist von Altersarmut bedroht. Sie zeigt, dass ein Leben voller Arbeit keine Garantie für ein würdevolles Alter ist.

Trotz aller Sorgen bleibt Maria optimistisch:
„Ich hoffe, dass sich etwas ändert – nicht für mich, sondern für die, die nach mir kommen.“

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