Ein süßes Gebäck, rund, goldbraun, mit einer feinen Schicht Puderzucker bestäubt und gefüllt mit fruchtiger Marmelade – viele nennen es Berliner oder Krapfen. Doch laut einem Experten ist das nicht ganz richtig.
„In unserer Region heißt dieses Gebäck eindeutig Kreppel“, betont Bäckermeister Hans Müller, Vorsitzender der hessischen Bäckerinnung. „Der Begriff Berliner stammt aus Norddeutschland, Krapfen sagt man eher in Bayern und Österreich – aber hier in Hessen, in der Pfalz und Teilen von Rheinland-Pfalz heißt es traditionell Kreppel.“
Das beliebte Hefegebäck wird besonders in der Faschingszeit geschätzt, findet aber das ganze Jahr über Liebhaber. Außen locker und leicht, innen gefüllt mit süßer Konfitüre – typischerweise Himbeer- oder Pflaumenmus – und mit Puderzucker bestäubt, gehört der Kreppel zu den Klassikern der deutschen Backkunst.
Sprachwissenschaftler bestätigen, dass die unterschiedlichen Bezeichnungen auf regionale Dialekte zurückzuführen sind. Während in Berlin niemand „Kreppel“ sagt, würde man in Frankfurt am Main bei der Bestellung eines „Berliners“ wohl schmunzeln.
Egal ob Kreppel, Berliner oder Krapfen – am Ende zählt der Geschmack. Doch wer in Hessen von einem „Berliner“ spricht, sollte sich nicht wundern, wenn jemand freundlich korrigiert:
„Bei uns heißt das Kreppel!“
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