In Deutschland besteht grundsätzlich eine Krankenversicherungspflicht. Dennoch gibt es Menschen, die (zeitweise) nicht versichert sind – etwa weil sie neu zugezogen sind, als Tourist kommen, keinen legalen Aufenthaltsstatus haben oder keine Versicherung abgeschlossen haben.

Auch ohne Versicherung haben Schwangere unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf medizinische Notfallversorgung. Eine Entbindung wird in der Regel als solcher Notfall betrachtet, sodass Krankenhäuser in der Regel aufnehmen. Allerdings müssen die Kosten meist selbst getragen werden.


Typische Kosten

Die Kosten für eine Geburt ohne Versicherung variieren stark und hängen unter anderem von der Art der Geburt, möglichen Komplikationen, der Aufenthaltsdauer im Krankenhaus und zusätzlichen Leistungen wie einem privaten Zimmer oder besonderen medizinischen Maßnahmen ab.

  • Eine normale vaginale Geburt kostet oft zwischen 1.600 € und 7.500 €.

  • Ein Kaiserschnitt liegt häufig zwischen 2.500 € und 5.400 €.

  • Bei sehr komfortablen Privatkliniken oder zusätzlichen Wünschen können die Kosten deutlich höher sein.

  • Im Durchschnitt werden für unversicherte Patientinnen oft 2.000 € bis 3.000 € genannt.


Risiken & Folgen

  1. Finanzielle Belastung: Ohne Versicherung muss man die gesamten Kosten selbst tragen, was für viele Menschen eine enorme finanzielle Belastung darstellt.

  2. Mangelnde Vorsorge: Frauen ohne Versicherung nehmen oft nur wenige oder keine Vorsorgeuntersuchungen wahr, da sie die Kosten scheuen.

  3. Sozialamt & Unterstützung: In manchen Städten können Sozialämter einen Teil der Kosten übernehmen oder mit dem Krankenhaus verhandeln.

  4. Undokumentierte Migrantinnen: Diese haben zwar Anspruch auf Notfallversorgung, für andere Leistungen kann eine Genehmigung nötig sein.

  5. Hilfsorganisationen: Initiativen wie „Ärzte der Welt“ oder „Medinetz“ unterstützen unversicherte Schwangere, sowohl medizinisch als auch finanziell.

  6. Tipps für Ausländerinnen ohne Krankenversicherung

  • Frühzeitig die Vorsorge klären.

  • Unterstützung durch Hilfsorganisationen suchen.

  • Mit dem Sozialamt sprechen, um mögliche Kostenübernahmen zu prüfen.

  • Krankenhäuser vergleichen, da die Kosten stark variieren können.

  • Gegebenenfalls eine Reisekrankenversicherung abschließen, falls man nur vorübergehend in Deutschland ist.

  • Rechtliche Beratung in Anspruch nehmen, um Ansprüche und Möglichkeiten zu prüfen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ein Paar baute einen Zaun, um einen lästigen Nachbarn loszuwerden: jetzt müssen sie eine hohe Geldstrafe zahlen, Details

Wir können unsere "minderwertigen" Neubauten nicht verkaufen, nachdem der Bauträger ein riesiges Grundstück "auf kontaminiertem Boden" errichtet hat