In einer kleinen Wohnung am Rande der Stadt sitzt Anna am Küchentisch. Vor ihr steht ein Topf mit Wasser, das auf dem alten Herd langsam zum Kochen gebracht wird. Für viele von uns ist warmes Wasser selbstverständlich – für Anna jedoch ist es ein Luxus, den sie sich nicht leisten kann.

Die 55-jährige Frau lebt allein und kämpft seit Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten. Die monatlichen Nebenkosten steigen stetig, und Heiz- oder Warmwasserkosten sind ein erheblicher Teil davon. „Ich kann es mir einfach nicht leisten, ständig Warmwasser zu benutzen“, erzählt sie leise. „Also muss ich das Wasser selbst auf dem Herd erhitzen, wenn ich duschen oder abwaschen will.“

Der Alltag ist dadurch geprägt von Einschränkungen. Duschen wird zur Geduldsprobe: Das Wasser muss in mehreren Töpfen nacheinander erhitzt werden, und jede Minute spart sie, um Heizkosten zu senken. Abwaschen nach dem Essen ist eine kleine Herausforderung, die viel Planung und Energie kostet.

Die gesundheitlichen Risiken sind dabei nicht zu unterschätzen. Kaltes Wasser im Winter kann zu Erkältungen führen, das ständige Hantieren mit heißem Wasser birgt Verbrennungsgefahr. Gleichzeitig ist der psychische Druck enorm: „Man fühlt sich ständig gehetzt und eingeschränkt. Selbst alltägliche Dinge wie Wäsche waschen oder einen Tee kochen werden zur Herausforderung“, berichtet Anna.

Ihr Schicksal ist kein Einzelfall. Laut Sozialverbänden steigt die Zahl der Menschen, die ihre Heiz- oder Warmwasserkosten nicht mehr tragen können, insbesondere unter älteren Frauen, die oft allein leben und ein niedriges Einkommen haben.

Anna hofft auf Unterstützung – sei es durch staatliche Hilfen, Sozialprogramme oder Nachbarschaftshilfe. Bis dahin bleibt ihr der alte Herd, der wie ein kleiner Helfer im Alltag fungiert. „Es ist nicht bequem, aber es geht“, sagt sie. „Man lernt, mit weniger auszukommen.“

Ihr Leben zeigt eindrucksvoll, wie stark Armut den Alltag beeinflusst – selbst in einem Land, in dem Warmwasser eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist. Für Anna ist es ein Luxus, den viele von uns als selbstverständlich betrachten.

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