Die alleinerziehende indonesische Mutter Puryanti steht an einer belebten Kreuzung in Jakarta und begrüßt als Roboter verkleidet die vorbeifahrenden Autos. Sie und ihr fünfjähriger Sohn sind mit silberner Farbe geschmiert. So kann sie Aufmerksamkeit erregen und ein paar Dollar verdienen.
Diese Straßenbettler werden hier "Silberleute" genannt. Und mit dem Ausbruch der Pandemie begann ihre Zahl zu steigen, als die größte Volkswirtschaft Südostasiens im vergangenen Jahr in die Rezession stürzte.
"Es ist schwer, einen Job zu finden. Ich scheue mich nicht, auf diese Weise Geld zu verdienen, auch wenn mich viele Leute beleidigen. Das Wichtigste ist, dass ich Geld für meine Kinder verdiene".
Die Frau begann nach ihrer Scheidung vor drei Monaten als "Silberfrau" zu arbeiten. Sie hatte es nur geschafft, ihre Sekundarschulausbildung abzuschließen, bevor sie heiratete. Außer ihrem Sohn hat sie noch einen 15-jährigen Neffen, der ihr Gesellschaft leistet. An einem guten Tag schafft sie es, bis zu fünf Dollar zu verdienen.
Die Farbe wird mit handwerklichen Methoden hergestellt. Dazu werden Druckerpulver und pflanzliches Öl gemischt.
"Manche Leute geben Geld, manche nicht. Manche Menschen geben sehr viel. Ich gehe aus, wann immer ich Zeit habe."
Für Indonesien ist dies die erste Rezession seit mehr als zwei Jahrzehnten. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres schrumpfte die Wirtschaft um fast 2,2 Prozent. Besonders betroffen sind Menschen mit geringem Einkommen, die jeden Tag ihre Wohnung verlassen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Von den 270 Millionen Einwohnern des Landes sind fast 26,5 Millionen unterhalb der Armutsgrenze. Nach Angaben der Regierung hat sich diese Zahl zwischen September 2019 und März 2020 um eine Million 600.000 erhöht.
Quelle: ntdtv.com
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