In einer beispiellosen Entscheidung haben die Eltern eines siebenjährigen Jungen ihr Kindermädchen zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie mit ihrem Sohn gemeinsam gegessen hat. Die Eltern sind der Meinung, dass das Kindermädchen getrennt essen sollte. Diese Entscheidung hat für Aufruhr gesorgt und das 60-jährige Kindermädchen sehr verärgert, sodass sie nun darüber nachdenkt, ihre Anstellung zu kündigen.

Die Eltern des Jungen argumentierten, dass es unprofessionell sei, wenn das Kindermädchen während der Arbeitszeit mit ihrem Sohn am selben Tisch isst. Ihrer Ansicht nach sollte das Kindermädchen während der Mahlzeiten eine strikte Trennung zwischen ihrer beruflichen Rolle und den familiären Aktivitäten aufrechterhalten. Sie betonten, dass sie klare Regeln für das Verhalten und die Pflichten des Kindermädchens aufgestellt hätten und dass diese Regelung bereits im Arbeitsvertrag festgelegt war.

Das Kindermädchen, das seit vielen Jahren in der Kinderbetreuung tätig ist, äußerte ihr Unverständnis und ihre Enttäuschung über die Strafe. Sie sagte, dass sie immer nur das Beste für das Kind im Sinn gehabt habe und glaubte, dass gemeinsame Mahlzeiten eine gute Gelegenheit seien, um eine vertrauensvolle Beziehung zu dem Jungen aufzubauen. „Gemeinsames Essen schafft eine familiäre Atmosphäre und stärkt das Band zwischen mir und dem Kind“, erklärte sie.

Die Geldstrafe und die dahinterstehende Haltung der Eltern haben das Kindermädchen tief getroffen. Mit 60 Jahren denkt sie nun ernsthaft darüber nach, ihre Stelle zu kündigen. „Ich habe das Gefühl, nicht respektiert zu werden. Es ist demütigend, für etwas bestraft zu werden, das ich als positiv und wichtig für das Wohl des Kindes erachte“, sagte sie.

Diese Situation hat auch in der Gemeinde und unter anderen Kindermädchen für Diskussionen gesorgt. Viele Menschen sehen die Entscheidung der Eltern als übertrieben und ungerecht an. Einige argumentieren, dass die Regeln für Kindermädchen nicht so streng sein sollten, und dass eine gewisse Flexibilität notwendig sei, um das Wohl der Kinder sicherzustellen.

Experten für Kinderbetreuung betonen, dass es wichtig sei, klare Regeln zu haben, aber auch, dass diese Regeln im besten Interesse des Kindes sein sollten. Dr. Maria Schmidt, eine Kinderpsychologin, erklärte: „Gemeinsame Mahlzeiten können wichtige soziale Fähigkeiten fördern und das Gefühl der Geborgenheit und Zugehörigkeit stärken. Strikte Trennung könnte das Kind entfremden und das Vertrauen in die Betreuungsperson schwächen.“

Die Zukunft des Arbeitsverhältnisses zwischen den Eltern und dem Kindermädchen ist ungewiss. Während die Eltern auf der Einhaltung ihrer Regeln bestehen, sieht das Kindermädchen ihre Möglichkeiten schwinden und fühlt sich gezwungen, einen neuen Arbeitsplatz zu suchen. Inmitten dieser Kontroverse bleibt das Wohl des Kindes die wichtigste Überlegung, und es bleibt zu hoffen, dass eine Lösung gefunden wird, die sowohl die Bedürfnisse des Kindes als auch den Respekt gegenüber der Betreuungsperson berücksichtigt.

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