Peter K., 57 Jahre alt, arbeitet seit über zwei Jahrzehnten in derselben mittelständischen Firma im Süden Deutschlands. 22 Jahre lang war er ein zuverlässiger Mitarbeiter, kam selten zu spät, übernahm Verantwortung und sprang regelmäßig für kranke Kollegen ein. Doch als er kürzlich um eine Gehaltserhöhung bat, bekam er eine klare Antwort: Nein.
„Ich war wirklich enttäuscht“, erzählt Peter. „Ich habe nicht nach etwas Übertriebenem gefragt – einfach eine faire Anpassung an die steigenden Lebenshaltungskosten.“ Seine letzte Gehaltserhöhung liegt mittlerweile sechs Jahre zurück. Seitdem sind die Preise für Miete, Lebensmittel und Energie stark gestiegen. „Ich merke es jeden Monat auf dem Konto.“
Der Chef begründete seine Entscheidung mit „wirtschaftlich schwierigen Zeiten“ und der Notwendigkeit, „Kosten zu kontrollieren“. Für Peter klingen diese Worte hohl. „Wir hatten letztes Jahr gute Zahlen. Neue Leute werden eingestellt, die Firma wächst – aber für die langjährigen Mitarbeiter ist scheinbar nichts übrig.“
Die Reaktion seiner Kollegen war gemischt. Einige zeigten Verständnis für seine Enttäuschung, andere meinten, man dürfe in seinem Alter froh sein, überhaupt noch einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. Für Peter fühlt sich das wie ein Schlag ins Gesicht an. „Ich habe mein halbes Leben hier verbracht. Ich wollte nicht einfach mehr Geld – ich wollte Anerkennung.“
Trotz der Absage denkt Peter nicht sofort ans Aufhören. „Aber es hat mir die Augen geöffnet. Vielleicht ist es doch Zeit, sich neu zu orientieren – oder zumindest für sich selbst einzustehen.“
Die Geschichte von Peter ist kein Einzelfall. In vielen deutschen Betrieben stoßen loyale Mitarbeiter bei Gehaltsverhandlungen auf taube Ohren. Die Frage bleibt: Wie viel ist jahrzehntelange Treue heute noch wert?
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