Seit 2004 lebt Sarah N.* in Deutschland. Die heute 49-jährige Frau stammt ursprünglich aus Uganda und kam vor über zwei Jahrzehnten nach Deutschland – auf der Suche nach Schutz, einem besseren Leben und einer Zukunft in Frieden. Doch diese Hoffnungen haben sich nie erfüllt. Heute lebt sie am Rand der Gesellschaft – ohne Arbeit, ohne feste Perspektive, und mit Unterstützung vom Staat. Ihre Realität: das tägliche Überleben, manchmal auch durch das Durchsuchen von Mülltonnen auf der Suche nach Essbarem.
Ein Leben in der Warteschleife
Als Sarah nach Deutschland kam, stellte sie einen Asylantrag. Ihr Verfahren zog sich über Jahre hin – mit wechselnden Aufenthaltsstatus, unsicheren Perspektiven und bürokratischen Hürden. In dieser Zeit durfte sie nicht arbeiten. Auch als sich ihr Status schließlich stabilisierte, blieb sie lange in einem Zustand des Wartens gefangen. Integration in den Arbeitsmarkt war nie leicht: Sprachbarrieren, fehlende Qualifikationen, psychische Belastungen und ein Leben im sozialen Abseits machten es fast unmöglich, Fuß zu fassen.
„Ich wollte arbeiten, wirklich“, sagt sie leise. „Aber ich wusste nicht wie. Und irgendwann war es zu spät.“ Über die Jahre verlor sie den Anschluss – an den Arbeitsmarkt, aber auch an die Gesellschaft.
Unterstützung vom Staat – und doch nicht genug
Sarah erhält seit vielen Jahren Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und später nach dem SGB II (Hartz IV). Damit zahlt sie ihre kleine Unterkunft, kauft das Nötigste. Doch oft reicht es nicht. Besonders in Zeiten steigender Lebensmittelpreise reicht das Geld kaum für mehr als das Nötigste – manchmal nicht einmal dafür.
„Ich schäme mich, aber ich suche manchmal in Mülltonnen“, sagt sie. „Da findet man manchmal Brot, Obst, Dinge, die noch gut sind.“ Was für viele unvorstellbar ist, ist für sie Alltag. Sie spricht nicht gerne darüber, aber sie weiß: Es ist ihre einzige Möglichkeit, sich über Wasser zu halten.
Eine gescheiterte Integration?
Sarahs Geschichte ist kein Einzelfall, aber sie wirft ein Schlaglicht auf ein strukturelles Problem: die mangelnde Integration vieler Geflüchteter und Migrant*innen, die aus unterschiedlichsten Gründen nie in den Arbeitsmarkt finden – obwohl viele von ihnen arbeiten wollen. Oft scheitert es an bürokratischen Hürden, fehlender Unterstützung, unzureichenden Sprachkursen oder mangelnder psychischer Betreuung.
So lebt Sarah heute isoliert, mit kaum sozialen Kontakten, in einer Einzimmerwohnung. Ihre Hoffnung auf ein besseres Leben hat sich nie erfüllt. Doch sie gibt nicht auf. „Ich bete viel“, sagt sie. „Und ich hoffe, dass sich noch etwas ändert.“
Das könnte Sie auch interessieren: