Anna S. ist 40 Jahre alt, arbeitet Vollzeit als Marketing-Managerin und verdient monatlich rund 3.000 Euro netto. Auf dem Papier klingt das nach einem soliden Einkommen – und lange Zeit empfand Anna es auch so. Doch heute sagt sie: „Ich fühle mich arm.“

Der Grund: Die Lebenshaltungskosten sind in den letzten Jahren explodiert. Miete, Strom, Versicherungen, Lebensmittel – alles verschlingt inzwischen einen Großteil ihres Gehalts. „Früher konnte ich jeden Monat etwas zur Seite legen und mir kleine Extras gönnen. Heute bin ich froh, wenn am Monatsende noch 200 Euro übrig bleiben“, erzählt sie.

Ein Blick in ihr Haushaltsbuch zeigt, warum:

  • Miete: 1.250 Euro für eine Dreizimmerwohnung in einer mittelgroßen Stadt

  • Nebenkosten und Energie: 280 Euro

  • Lebensmittel: ca. 500 Euro

  • Versicherungen, Handy, Internet: 230 Euro

  • Auto (Kredit, Sprit, Versicherung): 450 Euro

  • Sonstiges (Kleidung, Freizeit, Geschenke): ca. 300 Euro

„Es sind nicht die Luxusausgaben, die mich arm machen, sondern das Leben selbst“, sagt Anna.

Experten bestätigen: Immer mehr Menschen mit mittlerem Einkommen fühlen sich finanziell unter Druck. Inflationsraten, steigende Mieten und höhere Energiepreise führen dazu, dass selbst Gehälter, die früher als komfortabel galten, heute knapp wirken.

Für Anna hat sich auch das Lebensgefühl verändert. „Früher dachte ich: Wer 3.000 Euro verdient, ist sicher. Heute merke ich, dass Sicherheit trügerisch ist. Ein kaputtes Auto oder eine unerwartete Nachzahlung – und alles kippt.“

Trotz allem versucht sie, nicht den Mut zu verlieren. Sie kocht wieder mehr selbst, kauft Secondhand und plant Urlaube weit im Voraus. „Arm im eigentlichen Sinne bin ich nicht“, sagt Anna nachdenklich. „Aber reich fühle ich mich schon lange nicht mehr.“

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