„Ich habe meinem Hund beigebracht, Skateboard zu fahren – das kommt nicht bei allen gut an“
Skateboardfahren. Quelle: Youtube Screenshot
In den sozialen Medien sorgte kürzlich ein junger Mann für Aufsehen, der mit seiner Bulldogge auf dem Skateboard durch die Innenstadt rollte. Die Szene wirkte auf den ersten Blick wie ein harmloser Spaß: Der Mann stand auf dem Brett, seine Bulldogge neben ihm, ebenfalls auf einem kleinen Board, die Zunge im Wind, scheinbar vergnügt. Doch nicht alle fanden das lustig.
„Tierfreundlich oder verantwortungslos?“ Was für einige nach einem modernen Ausdruck der Mensch-Tier-Bindung aussieht, empfinden andere als gefährlich und gedankenlos. In Kommentaren unter dem viralen Video auf Instagram und TikTok kritisieren Nutzer:innen das Verhalten des Halters scharf:
„Eine Bulldogge hat mit ihrer kurzen Schnauze sowieso schon Atemprobleme – und dann soll sie auch noch sportlich mitrollen?“ „Skateboarden auf Asphalt, bei der Hitze? Die Pfoten verbrennen doch!“
Die Gesundheit steht im Fokus Tatsächlich warnen Tierärzt:innen regelmäßig davor, brachyzephale Rassen – also Hunde mit kurzer Schnauze wie Bulldoggen – übermäßig zu fordern. Diese Tiere neigen zu Atemnot und überhitzen schneller als andere Hunde. Auf heißem Asphalt können außerdem die empfindlichen Ballen ihrer Pfoten Schaden nehmen. Auch das Verletzungsrisiko durch Stürze oder Kollisionen wird oft unterschätzt.
Was sagt der Halter selbst? Der junge Mann, der anonym bleiben möchte, verteidigt sich:
„Meine Hündin liebt das. Ich passe auf, dass wir nur bei angenehmem Wetter fahren und sie jederzeit aussteigen kann.“
Er betont, dass er sie nicht zwingt, sondern beobachtet, ob sie Lust hat mitzufahren. Sobald sie Anzeichen von Müdigkeit oder Stress zeigt, bricht er die Fahrt ab.
Experten raten zur Vorsicht Hundetrainer:innen und Tierärzt:innen raten dazu, das Tierwohl stets über den Spaßfaktor zu stellen. Wenn ein Hund sich gern bewegt, könne man ihm Alternativen wie Spaziergänge im Schatten oder Spielen im Garten bieten – angepasst an seine körperlichen Möglichkeiten.
Fazit: Zwischen Lifestyle und Verantwortung Der Trend, Haustiere in Aktivitäten des Alltags zu integrieren, nimmt zu. Doch nicht alles, was viral geht, ist auch tiergerecht. Die Entscheidung, ob ein Tier wirklich Freude an etwas hat – oder ob es einfach nur mitmacht – liegt in der Verantwortung des Menschen. Im Zweifel sollte das Wohl des Vierbeiners immer an erster Stelle stehen.